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Wie Einzelhändler ihre Kundschaft in der Krise unterstützen

Von Simone Preuss

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Einzelhandel

Das Rückkaufprogramm von Decathlon. Bild: Decathlon Deutschland

Das britische Einzelhandelskonsortium (BRC), dem Tausende von Einzelhandelsunternehmen angehören, hat die Maßnahmen zusammengestellt, die einige seiner großen Mitglieder unternommen haben, um ihre Kundschaft in Zeiten steigender Energiepreise und Lebenshaltungskosten zu unterstützen. Auch in Deutschland unterstützen diese Unternehmen ihre Kund:innen mit Aktionen und Initiativen.

Aldi

Angesichts von rund 1,6 Millionen Menschen, die allein in Deutschland auf Lebensmitteltafeln angewiesen sind, unterstützte Aldi Nord diese mit Einkaufsgutscheinen im Wert von 200.000 Euro. Fast alle Aldi Süd-Filialen spenden regelmäßig Kisten mit Obst, Gemüse, Brot oder Zerealien an die örtlichen Tafeln, die Caritas oder andere wohltätige Organisationen. Aldi Nord und Aldi Süd erhöhten zudem als Reaktion auf die jüngsten Preissteigerungen den Mindestlohn ab Juni 2022 von 12,50 Euro auf 14 Euro pro Stunde beziehungsweise mindestens 11 Pfund (rund 12,50 Euro) seit October 2022 in Großbritannien.

Dort spendete der Lebensmittelhändler in Zusammenarbeit mit der Plattform Neighbourly während der Sommerferien 700.000 Mahlzeiten an Wohltätigkeitsorganisationen, Lebensmittelbanken und kommunale Gruppen. Zudem wurden 80.000 Artikel aus dem Mamia-Babysortiment an Wohltätigkeitsorganisationen und Lebensmittelbanken gespendet, die junge Eltern und Pflegekräfte mit geringem Einkommen unterstützen.

Amazon

Onlinehändler Amazon bietet wöchentlich Preissenkungen bei verschiedenen Lebensmitteln wie Obst, Gemüse, Fleisch und Fisch an.

Decathlon

Der Sportartikelhändler Decathlon testet seit Anfang November in Deutschland einen Buy-Back-Service, durch den Kund:innen ihre benutzten Sportprodukte bei Decathlon abgeben und dafür einen Wertgutschein oder eine Barauszahlung erhalten können. Das Unternehmen bereitet sie dann entsprechend auf und verkauft sie Secondhand. Zudem startete es einen Verleihservices, um große Anschaffungen billiger zu machen. Kunden können zum Beispiel Paddelbretter, Kajaks und E-Bikes ab rund 20 Euro pro Tag mieten.

John Lewis

Der britische Einzelhändler John Lewis hat seine Umtausch- und Rückgabefrist verlängert, um Kund:innen bei der Verteilung der Kosten für die Feiertage zu unterstützen. Sie können sie jetzt einkaufen und unerwünschte Geschenke noch bis zum 28. Januar 2023 umtauschen oder zurückgeben.

Im Rahmen von John Lewis Partnership bietet der Einzelhändler zudem finanzielle Unterstützung in Form von einmaligen Lebenshaltungskosten in Höhe von 500 Pfund (fast 570 Euro) sowie einen Hilfsfonds zur Unterstützung von Arbeitnehmer:innen an. Zudem gibt es kostenlose Mahlzeiten für Angestellte und Saisonarbeiter:innen. Zudem gehen Lebensmittelspenden: an das Hilfsnetzwerk FareShare. Im Rahmen von Home Start werden Freiwillige vermittelt, die Familien grundlegende Kochkenntnisse beibringen, um ihnen zu helfen, günstigere Mahlzeiten zu kochen.

Lidl

Wie Konkurrent Aldi spendet Lebensmitteldiscounter Lidl ebenfalls an die Tafeln und erhöhte den Mindestlohn im Juni 2022 von 12,50 Euro auf 14 Euro pro Stunde. Er startet zudem ab April 2023 zusammen mit dem gemeinnützigen Verein Restlos Glücklich das Bildungsprojekt Dich Rett’ich, einen Grundschulworkshop für mehr Lebensmittelwertschätzung, zunächst in Berlin und ab November 2023 in Baden-Württemberg.

In Großbritannien arbeitet Lidl ebenso wie Konkurrent Aldi mit Neighbourly zusammen und brachte eine “Good to Give”-Beschilderung an Regalrändern an, um Kund:innen zu mehr Spenden für Lebensmittelbanken zu bewegen. Die Preise für Weihnachtsessen wie Truthahn wurden zudem gesenkt.

Marks & Spencer

Der britische Handelskonzern unterstützt Kund:innen durch die Senkung der Preise von Grundnahrungsmitteln wie Bananen, Milch, Brot und Rinderhackfleisch. Zudem führte er die “Bigger Pack Better Value”-Linie für alle wichtigen Lebensmittel ein. Während der Schulferien können Kinder eine Mahlzeit im Wert von 3,95 Pfund (rund 4,50 Euro) umsonst essen, wenn sie 5 Pfund (rund 5,70 Euro) oder mehr ausgeben. Die Preise für Schulkleidung blieben zudem den ganzen Sommer über gleich und Frühbucher erhielten einen Rabatt von 20 Prozent. Das Unternehmen arbeitet ebenfalls mit Neighbourly zusammen und spendete im Rahmen der Kampagne “Gifts That Give” 1 Million Pfund (rund 1,14 Millionen Euro) an 1.000 lokale Gemeindegruppen.

Primark

Der irische Textildiscounter behält Preise für wichtige Kinderbekleidung und Bestseller bei, um Kund:innen die Vorbereitung auf das neue Schuljahr zu erleichtern.

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