Zalando gewinnt mehr stationäre Händler für Kooperation
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Die Anzahl der Händlerfilialen, die Zalandos deutsche Kunden beliefern, wächst. Gleichzeitig nimmt der Online-Modehändler auch weitere Länder ins Visier in denen er die Zusammenarbeit mit dem stationären Handel testen kann.
Mehr als 170 Filialen stationärer Händler verschickten bereits Bestellungen von Zalandos deutschen Kunden, sagte Anna Heil, Manager Logistics Platform Service bei Zalando. Im Februar waren es noch um die 100 Läden. Außerdem erwägt Zalando auch die Kooperation mit stationären Händlern in Ländern wie der Schweiz oder Österreich zu testen, so Heil beim Fashion Emotion Kongress des BTE Handelsverbands Textil in Köln.
”Kooperation mit Handel unabdingbar”
Zalando will weg davon kommen “ein ganz normaler E-Commerce Player zu sein und hin zu einer Fashion Plattform, die mit allen möglichen Partnern in der Industrie kooperiert“, sagte Heil. “Wir haben über die Jahre verstanden, dass die Kooperation mit dem Handel unabdingbar ist. Der Kunde ist nicht rein online unterwegs und nicht rein offline.”
Die Kooperation mit dem stationären Handel wurde im Juni 2016 eingeführt. Händler können über eine Handy-App namens gaxsys Bestellungen von Zalando-Kunden annehmen und Waren aus ihren Läden verschicken. Allerdings nur für Waren von Marken, die Zalando bereits führt. Zalando kann damit sein Warenangebot ausweiten, stationäre Händler können ohne Investitionen in einen eigenen Webshop in den Onlinehandel einsteigen und Produkte abverkaufen, die schon seit Wochen im Regal stehen.
Zalando habe bereits Anfragen von Händlern aus Österreich erhalten und auch die Ausweitung der Kooperation in die Schweiz kommt laut Heil in Frage. Langfristig könnte die Zusammenarbeit mit stationären Händlern in Ländern wie Spanien interessant sein um längere Lieferzeiten zu verkürzen, die Zalando dort noch habe.
Das gax-system ist wie eine Börse organisiert. Alle Bestellungen für einen einzelnen Artikel ab einem Wert von 45 Euro werden dort für drei Stunden angezeigt, erklärt Heil. Die Händler können selbst entscheiden, ob sie diese Bestellungen liefern möchten. Pro verkaufter Artikel fällt eine Provision von 18 Prozent an, 15 Prozent erhält Zalando, 3 Prozent der Softwareanbieter gaxsys. Zalando kümmert sich um die Rechnungsstellung und stellt Karton und Aufkleber mit seinem Label bereit, der Händler trägt die Kosten für Versand und Rücksendungen.
Foto: Zalando