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Celebrity-Mode: Hier kann man den Stil der Stars kaufen

Von Barbara Russ

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Mode
Bild: Atelier Jolie x Chloé

Dass Celebrities Mode machen, ist keine neue Erscheinung. Aber Mode mit hohem Anspruch zu machen, das hat nach Victoria Beckham und The Row selten funktioniert. Eine neue Riege an A-Listern versucht sich aktuell genau daran.

Was sie machen, bei wem es klappt, und wo man sie in Deutschland kaufen kann, erfahren Sie hier.

Angelina Jolie

Unter dem Namen ‚Atelier Jolie‘ hat Angelina Jolie in diesem Jahr begonnen, Mode zu machen. Viel ist noch nicht darüber bekannt, was genau die Schauspielerin anbieten will. Aber es dürfte klar sein, dass sich mit ‚Atelier Jolie‘ vom Image Angelina Jolie und ihrem Stil profitieren lässt. Angelina hat sich in den vergangenen Jahrzehnten als Oscar-Gewinnerin, UNHCR-Botschafterin und Regisseurin und den Ruf einer seriösen, politisch engagierten und kultivierten Prominenten erarbeitet. Dieses Image unterstreicht auch die Wahl des Hauptsitzes von Atelier Jolie, das in das ehemalige Künstlerstudio von Jean-Michel Basquiat in New York eingezogen ist.

Angelina Jolies modischer Stil reflektiert Eleganz. Auf dem roten Teppich trägt sie meist bodenlange Abendkleider mit Corsage und Taillierung, die oben eng anliegen und nach unten weiter auslaufen. So entsteht eine fließende Silhouette, die an Empire-Kleider und antike Säulen erinnert. Auch farblich hält sie sich meist zurück. Monochromatische Töne und alter Hollywood-Glamour sind ihr Markenzeichen.

Bisher ist wenig bekannt über das Label, das kollaborativ arbeiten will. Die erste Zusammenarbeit ist mit Chloé geplant. „Die von der Chloé-Kreativdirektorin Gabriela Hearst und der Atelier Jolie-Gründerin Angelina Jolie gemeinsam entworfene Kapsel-Kollektion stellt authentische Beziehungen zwischen Frauen in den Mittelpunkt und würdigt das Engagement beider Marken für mehr soziale und ökologische Nachhaltigkeit durch mehr Transparenz und Verantwortlichkeit“, heißt es auf Instagram. Dabei sei es nicht ihr Ziel, selbst eine "große Modedesignerin" zu sein, erklärte sie kürzlich in einem Interview mit dem Modemagazin Vogue. Es soll bei dem Projekt mehr darum gehen, anderen Talenten eine Fläche zu bieten, wo sie kreativ und nachhaltig arbeiten können.

Aktuell sucht das Label online nach Schneider:innen, „die etwas von Qualität und Kreativität verstehen“ und nach Kunsthandwerker:innen „mit Schwerpunkt auf Stickerei, Stoffmalerei, Stoffmanipulationen“, wie es auf der Website heißt. Die erste Kollektion von Atelier Jolie wird im November erwartet.

2. Brad Pitt

Bild: Brad Pitt/Brioni

In einem Traum erschien Brad Pitt der holistischen Heilerin Sat Hari. Er sagte ihr, er suche nach einem grünen Kaschmir-Hemd, weil er mehr „Softness“ in seinem Leben brauche. Die Frau, die man in Hollywood bei spirituellen Krisen auf der Schnellwahltaste gespeichert hat, erzählte ihm von diesem Traum und die Idee zu einem gemeinsamen Modelabel war geboren.

Sie gründeten das Modelabel ‚God’s True Cashmere‘, das Hemden, Homewear und Home-Accessoires aus reinem Kaschmir anbietet. Die Stücke werden in Italien hergestellt und die Garne von verschiedenen ethisch arbeitenden Ziegenfarmen bezogen. Jedes Hemd ist mit sieben Knöpfen auf der Vorderseite versehen, die die Chakren repräsentieren und hat insgesamt 11 Knöpfe, was in der Numerologie für Meisterschaft steht.

Jeder Knopf ist aus einem Halbedelstein handgefertigt, der aufgrund seiner „besonderen Heilwirkung“ ausgewählt wurde. „Jedes unserer Kleidungsstücke wird hergestellt, um die Energie in dir und die göttliche Energie, die uns alle umgibt, zu ehren“, heißt es auf der Website. Die Hemden kosten im Webshop um 2.000 US-Dollar (etwa 1895 Euro). In Deutschland ist das Modelabel bei Apropos erhältlich.

3. Rihanna

Rihanna in Loewe bei ihrer Halftime-Performance zum Superbowl. Bild: Timothy A. Clary / AFP.

Die Sängerin Rihanna hatte sich schon sehr erfolgreich mit ihren Marken Fenty Beauty (Kosmetika) und Savage X Fenty (Lingerie) etabliert, als das Modekonglomerat LVMH sie 2019 für eine gemeinsame Unternehmung gewinnen konnte. ‚Fenty Maison‘ sollte das Ready-to-Wear Label heißen, das sie unter dem Dach von LVMH leiten sollte.

Doch schon im Februar 2021 musste das Label seine Pforten wieder schließen. Die Pandemie erlaubte es der barbadischen Geschäftsfrau, die in den USA lebt, nicht, oder nicht genug, das Design und die Produktion in Europa mitzugestalten. Letztlich waren, pandemiebedingt, auch die Erträge hinter den Hoffnungen zurückgeblieben. Die Zielgruppe von Rihanna-Fans, die 40 Euro für einen BH ausgibt oder 30 Euro für einen Lippenstift, war offenbar nicht die gleiche, die 300 US-Dollar für Kapuzenpullis oder 900 US-Dollar für Sandalen auszugeben bereit war. Fenty Beauty und Savage X Fenty performten in der gleichen Zeit gut, sodass LVMH weiter investiert bleiben will.

Auch ein späteres Comeback der Marke ist nicht ausgeschlossen. Bei WWD hieß es damals, man warte auf „bessere Bedingungen“. Die Wahl des Zeitpunkts, kurz vor Ausbruch der Pandemie war wirklich unglücklich: 2019 war das erste Mal seit 1987, dass LVMH das finanzielle Risiko einging, eine Modemarke von Grund auf neu zu lancieren. Eine erneute Zusammenarbeit feierte sie währenddessen in diesem Herbst mit dem deutschen Sportartikler Puma, bei dem die Partner:innen auf mehrere Drops setzten, erklärte Heiko Desens, Global Creative Director bei Puma, im Interview.

Fenty Beauty gibt es in Deutschland bei Sephora und im eigenen Onlinestore. Savage X Fenty ist ebenfalls im Onlineshop erhältlich.

4. Pharrell Williams

Bild: Pharrel Williams

Louis Vuitton holte sich den Musiker Pharrell Williams als Nachfolger von Virgil Abloh, der am 28. November 2021 verstarb, als Kreativdirektor für seine Herrenkollektion ins Haus. Sein Stelldichein gab der Ausnahmekünstler im Juni bei der Mens Fashion Week Spring/Summer 2024 in Paris. Die Modenschau, die auf der Pont Neuf mitten in Paris stattfand, wurde von der Branche wohlwollend aufgenommen.

Sein Können im Bereich Mode hatte Williams zuvor schon mit seinen Marken Billionaire Boys Club und Ice Cream Apparel sowie einer Kapsel für Chanel und Tiffany & Co unter Beweis gestellt. Natürlich schadet es dem Markenwert nicht, wenn die Freund:innen des Rappers bei seiner Modenschau vorbeischauen. Jay Z und Beyoncé waren ebenso auf der Pont Neuf versammelt, wie Rihanna, die Pharrell auch gleich zu seinem Kampagnengesicht machte. Ob sich das Publikum von Lois Vuitton mit seiner Ästhetik identifizieren kann, bleibt zwar abzuwarten, aber zu weit entfernt von seinem erfolgreichen Vorgänger liegt sie nicht – sie dürfte sich also gut verkaufen.

Louis Vuitton verfügt in Deutschland über eigene Monobrandstores, es ist außerdem im KaDeWe und im Oberpollinger zu finden.

5. Kim Kardashian

Bild: Kim Kardashian für Balenciaga.

Vier Jahre nach seiner Gründung ist das Modelabel Skims von Kim Kardashian 4 Milliarden US-Dollar wert. Begonnen hatte es als ein Shapewear-Label, doch die figurformende Unterwäsche ist nicht mehr Haupteinnahmequelle der Promi-Marke, die Kardashian zusammen mit Jens Grede, Marketing-Mastermind und Gründer von Frame Denim, betreibt. Längst verkauft die geschäftstüchtige Prominente unter Skims auch Bademoden und Alltagskleidung. Grede sagte sie in einem Interview, dass das Unternehmen profitabel sei und in diesem Jahr einen Umsatz von 750 Millionen US-Dollar erzielen werde, nachdem es im Jahr 2022 500 Millionen US-Dollar umgesetzt hatte. Etwa 15 Prozent der Online-Kundschaft kommen von außerhalb der USA, und fast 70 Prozent der Kunden sind Millennials oder Gen Z-er.

Das Label ist größeninklusiv, es reicht von XXS bis 4X/ 5X und die Unterwäsche kommt in zahlreichen Hauttönen daher. Skims wird im eigenen Onlineshop verkauft, ebenso wie bei Net-a-Porter, Ssense und bei zahlreichen einschlägigen Einzelhandelsunternehmen, vor allem im nordamerikanischen Raum. Im kommenden Jahr sollen Flagship Stores in Los Angeles und New York folgen, auch ein Börsengang ist nicht ausgeschlossen. Seit Mitte September gibt es das Label auch im KaDeWe in Berlin zu kaufen – es ist die erste stationäre Verkaufsstelle in Deutschland.

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