Die Pferde sind los: Wilde Streetstyles der Pitti Uomo 105
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Während hierzulande die Temperaturen in den Minusbereich klettern, lassen sich die Herren bei der Modemesse Pitti Uomo in Florenz nicht davon abhalten, ihre neuesten Looks zu präsentieren. Während einige von ihnen vor allem auf praktische und wärmende Styles setzen, sorgten andere zum FW24-Saisonstart für etwas Farbe.
Heiße Ohren
Da wir ja bekanntlich die meiste Körperwärme über den Kopf verlieren, setzen viele Pitti-Besuchende auf eine stylische Mütze oder andere wärmende Kopfbedeckung. Was im vergangenen Sommer noch der Cowboy-Hut war, wurde in dieser Saison durch eine Mütze mit Ohrenklappen ersetzt.
Wie ihr Vorgänger war auch die Mütze mit Ohrenklappen das It-Piece des jeweiligen Looks. Je nach Style der Mütze, der vom Jagdsport bis zur Streetwear-Variante reichte, wurde ein passendes Outfit herum kreiert. Die Farbpalette der Looks war unabhängig vom Stil, meist zurückhaltend und dunkel.
Explorer
Passend zur Jahreszeit und angelehnt an den Gorpcore-Trend, bedienten sich auch einige Besuchende an wetterfesten Outerwear-Pieces, die stylisch aber zugleich auch praktisch sind.
Neben klassischen Regen-Zweiteiler waren aber auch einige Pieces zu sehen, die das Thema auf die nächste Stufe brachten und über eine praktische Jacke und Hose mit vielen Taschen hinaus gingen. Dabei wurde die Brücke zur klassischen Menswear mit geradlinigen Mänteln und Stoffen wie Tartan geschlagen, ohne den praktischen Aspekt zu verlieren.
Army-Style
Praktisch und vor allem warm waren sicher auch die vielen Armee-Jacken und Camouflage-Einteiler, die während der Messe zu sehen waren. Diese setzten – wie für den Bereich typisch – auf Braun- und Grüntöne. Vereinzelt war aber auch etwas Farbe zu sehen, wie bei einem Herren in einer gold-gelben Fliegerjacke, die er mit einer blauen, weiten Fallschirmspringer-Hose und den passenden Stiefeln kombinierte. Aber auch hier durfte das Army-Accessoire nicht fehlen: Eine Weekender mit ‘U.S. Air Force’-Aufdruck.
Auch wenn ausgesonderte Militäruniformen und davon inspirierte Looks in der Menswear recht gängig sind, wirkt das private Tragen von solchen Stücken, in einer Zeit, in der weiterhin mehrere Kriege geführt werden, doch etwas befremdlich.
Überwurf
Deutlich lockerer wird es bei dem folgenden Trend, der in der Womenswear schon länger eine Rolle spielt: Überwürfe in verschiedenen Styles und Mustern. Dabei waren Capes und Ponchos zu sehen, wobei das kulturelle Kleidungsstück von indigenen Völkern wohl weniger ein Trend ist.
Neben diesen Pieces gab es auch einige schlichtere, einfarbige Capes zu sehen. Aber auch das Outdoor-Thema war mit einer Tartan-Variante der britischen Marke Barbour vertreten, das mit einem hellen Hut und farblich abgestimmten Anzug kombiniert wurde.
Bunte Mäntel
Neben den meist eher schlichten Farbpaletten setzten einige Besucher auch auf farbenfrohe Statement-Mäntel. Diese reichten von einfarbigen Stücken in strahlendem Rubinrot über Coats mit kleinflächigen Mustern als Details bis hin zum Farbenmix in einem wilden Muster.
Die bunten Mäntel kombinierten die Träger meist mit schlichten Stücken. So blitzten schwarze Anzughosen am unteren Ende des Mantels hervor, die mit schlichten Sneakern sowie schickeren Schuhen kombiniert wurden. Eine coole Sonnenbrille, eine simple Handtasche sowie ein einfarbiger Schal runden den schicken und dennoch gemütlichen Look ab.
Hip Hop Hat
Weniger rund lief es dagegen auf dem Kopf. Nachdem in den vergangenen Saisons das Baseball-Cap mit gebogenem Schirm nicht von den Streetwear-Trends wegzudenken war, scheint der Schirm der Mütze nun wieder etwas gerader zu werden. Dafür wird die Front der sogenannten Krone wieder höher. Ein weiterer großer Unterschied ist, dass bei diesen Modellen, die ihre Hochzeit im Hip Hop der frühen 2000er hatten, nicht alle einen verstellbaren Verschluss haben. Für manche von ihnen muss also – ähnlich wie bei anderen Hüten – die richtige Größe gewählt werden.
Bei der Pitti Uomo 105 waren mehrere Besucher:innen mit solchen Schirmmütze zu sehen, die von Marken wie Mitchell & Ness sowie New Era angeboten werden. Meist zieren diese – wie bei Baseball-Caps – verschiedene Franchise-Marken um US-amerikanische Sportmannschaften.
Da es die Pieces in verschiedensten Farben und Mustern gibt, lassen sie sich auch in individuelle Styles einbauen. Dabei kann der Look mit Sportjacke und Baggy-Pants eher "Old School Hip Hop" werden, aber auch eine etwas elegantere Kombination als Kontrast ist denkbar.