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Freiberufler in der Coronavirus-Krise: Die Set Designerin

Von Ole Spötter

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Mode |INTERVIEW

Nicht nur Freelancer, die sonst im Blitzlicht stehen, spüren die wirtschaftlichen Einflüssen der Coronavirus-Krise, auch die “hinter den Kulissen” sind davon betroffen.

FashionUnited hat mehrere Einzelunternehmer aus der Modeindustrie - natürlich aus sicherer Entfernung - befragt, wie die aktuelle Situation für sie aussieht und wie sie damit umgehen. Nachdem wir bereits das Model und den Stylisten interviewt haben, wandert der heutige Fokus auf das Set.

Bild: Hinter den Kulissen der letzten Produktion vor dem Coronavirus

Installationen aus verfremdeten Alltagsgegenständen und der Bau ganzer Bühnenkulissen, zählen zu den Aufgaben von Set Designern, wie Marina Melentieva.

Die Berlinerin studierte Bühnen- und Kostümbild im niederländischen Maastricht. Heute wird die 28-jährige Art Director von der schwedischen Agentur Mau/Mau Collective vertreten und konzipiert Visionen von Still- und Fashion-Editorials, sowie Kampagnen. Sie arbeitete bereits mit Magazinen, wie Zeit Magazin, Highsnobiety und Sleek zusammen, sowie mit der Möbelhauskette Ikea und dem Accessoire- und Lederwarenlabel Montblanc.

Bild: L'Officiel Ukraine by Marina Melentieva, Fabiana Vardaro und Caroline Fayette

Melentieva nutzt die ausbleibenden Jobs um durchzuatmen und in den Erinnerungen des Vorjahres zu schwelgen, als Selbstisolation noch nicht ihr soziales Leben beeinflusst hat.

Wie ist die aktuelle Coronavirus-Situation für Sie?

Um ehrlich zu sein, habe ich mich schon sehr lange danach gesehnt aus diesem schnellen Zug mal kurz raus zu springen und einfach einen Monat lang alle Jobs abzusagen und ‘zu leben’. Der Zug wurde aber notgebremst und mir die Entscheidung abgenommen.

Bild: Gravity & Nostalgia by Marina Melentieva und Denis Koval

Wie sieht Ihr Alltag gerade aus?

Eigentlich wie immer, außer dass das öffentliche Kulturprogramm wie Ausstellungen, Museen und Theater jetzt aus bleiben. Und nein, ich möchte es mir nicht virtuell auf meinem Laptop oder Handy anschauen, das ist nicht annähernd so gut. Nach drei Wochen Isolation fehlt mir langsam die körperliche Nähe zu meinen Freunden und zufällige Blickkontakte zu anderen Menschen.

Zufällig habe ich noch eine Woche vorher den Auftrag eines wunderbaren Schmucklabel angenommen, den ich momentan alleine auf meinem Dach bei gutem Tageslicht fotografiere.

Bild: Hinter den Kulissen der Dachproduktion

Wie stark beschäftigt Sie die Zukunft gerade?

Ich finde es ist ganz schön, dass man gerade nichts planen kann, oder eher gesagt muss. Es gibt mir so ein paradoxes Gefühl von Freiheit in dieser eingesperrten Lage.

Sind Ihnen Hilfsmaßnahmen für Freiberufler in der aktuellen wirtschaftlichen Lage bekannt? Fühlen Sie sich gut informiert oder eher ein wenig hilflos?

Das Zuschussprogramm für Berliner Freiberufler scheint schnell und gut zu funktionieren. Außerdem gibt es die Möglichkeit für Freiberufler bei der IBB einen Coronavirus-Zuschuss zu beantragen. Es funktioniert ziemlich schnell und unbürokratisch.

Was ist Ihre aktuelle Lieblingsablenkung?

Jeden Tag in meiner Foto App auf dem Handy zu gucken was ich genau vor einem Jahr gemacht habe: Wo und mit wem ich unterwegs war. Nostalgie ist für mich ein wichtiges Gefühl. Außerdem verbringe ich gerne Zeit beim Facetimelunch mit meiner Oma in Moskau.

Bild: Sorbet Magazin (Performance Issue) by Marina Melentieva und Caroline Fayette

Der nächste Teil der Reihe “Freiberufler in der Coronavirus-Krise” erscheint Freitag.

Erster Teil: Der Stylist

Zweiter Teil: Das Model

Bilder: Marina Melentieva

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