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Kering: Vorwürfe wegen mangelnder Vielfalt an der Kreativspitze

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Sean McGirr ist Alexander McQueens neuer Kreativchef Bild: Kering

Der Weggang von Sarah Burton von Alexander McQueen bedeutet nicht nur das Ende ihrer 26-jährigen Amtszeit bei der britischen Luxusmarke, sondern auch den Mangel an Kreativdirektorinnen bei den führenden Modehäusern von Kering. Ihr Nachfolger ist Seán McGirr und damit beschäftigtder Luxusgüterkonzern, zu dem Marken wie Gucci, Balenciaga, Saint Laurent, Bottega Veneta und Brioni gehören, beschäftigt derzeit ausschließlich weiße Männer als Kreativchefs.

Obwohl Kering zuvor angekündigt hatte, sich für die Förderung der Chancengleichheit von Männern und Frauen auf allen Ebenen einzusetzen, offenbaren die Zahlen ein Ungleichgewicht. Von den 29 Kreativdirektoren, die die sechs großen Modehäuser des Unternehmens geleitet haben, waren nur fünf Frauen, was einem Anteil von nur 17 Prozent entspricht, berichtet das Wirtschaftsmagazin Forbes.

Anders sieht es in der Gesamtbelegschaft von Kering aus, die zu 63 Prozent aus Frauen besteht, wobei Frauen 57 Prozent der Führungspositionen, 38 Prozent des Exekutivkomitees und 40 Prozent des Verwaltungsrats besetzen. Laut dem Fachmagazin Business of Fashion will Kering bis Ende 2025 ein ausgewogenes Geschlechterverhältnis erreichen.

Mangelnde ethnische Vielfalt in Modebranche

Im Gegensatz dazu hat der Luxusgüterkonzern LVMH Geschichte geschrieben, als es mit Virgil Abloh den ersten Schwarzen Kreativchef in seinem Luxus-Flaggschiff Louis Vuitton einsetzte, wo er großen weltweiten Erfolg erzielte. Das Unternehmen hofft, diesen Erfolg unter seinem neuen Kreativdirektor Pharrell Williams wiederholen zu können. Forbes wies darauf hin, dass es bei den großen Luxuskonzernen, zu denen LVMH, Kering und Richemont gehören, nach wie vor an ethnischer Vielfalt in kreativen Spitzenpositionen mangelt, wobei nur Pharrell Williams eine innehat.

Die Modeindustrie ist im Vergleich zu anderen Branchen offener für die Einstellung von LGBTQIA+-Personal, hat aber immer noch mit Repräsentationsproblemen in Bezug auf die geschlechtliche und ethnische Vielfalt zu kämpfen, insbesondere in Führungspositionen. Auch in der Modeausbildung sind People of Color sowohl bei den Bewerbungen als auch in den Lehrplänen unterrepräsentiert, und es gibt einen Mangel an Professor:innen und Tutor:innen.

Die Ernennung von Seán McGirr zum neuen Kreativdirektor von Alexander McQueen innerhalb des Kering-Portfolios hat eine breitere Diskussion über die Vielfalt innerhalb des Unternehmens und damit auch in der gesamten Modeindustrie ausgelöst.

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.

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