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Vorwärts in die Zukunft: Nike präsentiert selbstschnürende Turnschuhe und weitere Innovationen

Von Jan Schroder

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Innovative Produkte sind ein wesentlicher Grund dafür, warum Nike der weltweit unumstrittene Marktführer unter den Sportartiklern ist. Am Mittwoch stellte der US-amerikanische Konzern nun seine jüngsten Neuerungen vor. Originelles Highlight war ein selbstschnürender Schuh. Und auch eine neue App durfte naturgemäß nicht fehlen, schließlich spielt die digitale Vernetzung der Kunden gerade in der Sportartikelbranche eine zunehmend wichtigere Rolle. Allerdings setzt Nike hier anders als der Konkurrent Under Armour nicht auf den Ausbau des Connected-Fitness-Angebots, sondern auf gezielten, den persönlichen Bedürfnissen des Nutzers angepassten Service.

Mittels Sensoren passt sich der Sportschuh HyperAdapt 1.0 selbständig an den Fuß des Sportlers an

Von den am Mittwoch präsentierten Produkten erregte der Turnschuh Nike HyperAdapt 1.0 die größte Aufmerksamkeit. Es handelt sich um den ersten funktionalen selbstschnürenden Turnschuh. Die Entwickler von Nike hatten sich schon lange mit der Idee beschäftigt und im vergangenen Herbst als Hommage an den 1985 erschienen Kultfilm „Zurück in die Zukunft“, in dem selbstschnürende Nike-Schuhe als Zeichen des technischen Fortschritts eine prominente Rolle spielen, schon den Nike Mag vorgestellt. War der noch eher ein popkulturelles Gimmick gewesen, soll der HyperAdapt nun wirklich sporttauglich sein.

Über Sensoren und eine speziell entwickelte Mechanik reagiert der Schuh auf den Fuß des Trägers und schließt die Schnürung automatisch. Sie lässt sich manuell über zwei Knöpfe nachjustieren. Das soll nach den Plänen von Nike aber in absehbarer Zukunft auch der Vergangenheit angehören: Ziel der gegenwärtigen Forschungen ist eine automatische Schnürung, die in Echtzeit auf Bewegungsabläufe reagiert und sich dem Fuß umgehend selbständig anpasst. Das nun vorgestellte Modell sei „ein erster Schritt“ auf dem Weg zu einem vollautomatischen Schuh, der „eine fast symbiotische Beziehung“ mit dem Träger eingeht, erklärte Nike. Der HyperAdapt 1.0 soll im Laufe des Jahres in drei Farben auf den Markt gebracht werden – allerdings exklusiv für Mitglieder der digitalen Community Nike+.

Zu den Innovationen von Nike zählte auch eine neue Sohlenkonstruktion für Fußballschuhe. Das „Nike Anti-Clog Traction“-System soll mittels eines speziellen Polymers verhindern, dass sich Matsch zwischen den Stollen ansammelt und so die Standfestigkeit im Spiel verbessern. Außerdem stellte Nike ein verbessertes Modell aus seiner erfolgreichen Turnschuhlinie Nike Air, den Nike Air VaporMax, und neue Funktionstextilien aus der FlyKnit-Reihe vor.

Persönlicher Service statt Connected Fitness: Die neue „Nike+“-App soll den Kunden individuellere Angebote machen

Angesichts der digitalen Revolution in der Sportartikelbranche war es keine große Überraschung, dass Nike am Mittwoch auch eine neue App präsentierte. Hier geht der Marktführer allerdings andere Wege als sein dynamisch wachsender Konkurrent Under Armour, der sich in den USA mittlerweile zur zweitgrößten Sportmarke gemausert hat.

Hatte Under Armour kürzlich ein umfassendes digitales System vorgestellt, das sämtliche persönlichen Leistungsdaten des Trägers über Sensoren in Fitnessarmbändern und anderen integrierten Produkten sammelt und in einer App zusammenführt, misst Nike dem Connected-Fitness-Prinzip derzeit keine entscheidende strategische Bedeutung bei. Die neue „Nike+“-App, die der Konzern im Juni lancieren wird, bietet stattdessen verbesserte Community-Funktionen und gezielte Produktempfehlungen. Anders als das ambitionierte, ganzheitliche Konzept von Under Armour handelt es sich eher um eine klassische personalisierte Shopping-App, mit der die Kundenbindung verbessert werden soll. Trevor Edwards, der Brand President von Nike, erläuterte die Strategie kürzlich in einem Interview mit dem Handelsblatt: „Wir haben mit unseren Kunden gesprochen und festgestellt: Sie wollen gar nicht noch mehr Daten, grafische Übersichten oder Geräte“, sagte er dort. Vielmehr wünschten sie sich „Lösungen und Dienste, die das Leben einfacher machen“.

Fotos: Nike

Nike