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Vulkan Kanye – nach langem Brodeln bricht der Yeezy-Gründer aus

Von Don-Alvin Adegeest

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Mode

Kanye West. Bild: Gap

Seit der Pariser Modewoche ist Kanye West wie ein Vulkan, der ausbricht und auch angesichts von Kritik weiter wütet. Der Designer, der seit geraumer Zeit auf den Namen Ye besteht, reagierte nun auf Kritik an einem kontroversen Yeezy-T-Shirt-Design mit dem Slogan "White Lives Matter". Er flutete Instagram mit einer Reihe von Posts und schreckte dabei auch vor persönlichen Attacken nicht zurück.

Die Parole, die oft mit amerikanischen faschistischen Gruppen in Verbindung gebracht wird, war auf einem langärmligen T-Shirt zu sehen, das von Bob Marleys Enkelin bei einer kurzfristig anberaumten Yeezy-Show am Montagabend in Paris präsentiert wurde. Dasselbe T-Shirt trug auch die ebenfalls anwesende rechtsorientierte Politikerin Candace Owens.

Viele Gäste hielten es für unangebracht und unpassend, dieses T-Shirt auf einem Pariser Laufsteg zu zeigen. Welche Absichten Kanye hatte, sind bisher nicht bekannt.

Die Black-Lives-Matter-Bewegung und die Modewelt reagieren auf das Yeezy-T-Shirt

In einer Erklärung der Black-Lives-Matter-Bewegung hieß es: „Während einige den Stunt von Kanye und Candace als Ablenkung sehen mögen, erkennen wir, dass er Tausenden von Familien schadet, die für Gerechtigkeit für ihre Angehörigen kämpfen, die durch staatlich gebilligte Gewalt getötet wurden. Sie kann schädliche Verwirrung stiften und dazu benutzt werden, gewalttätige Übergriffe auf Schwarze Menschen zu legitimieren."

Gabriella Karefa-Johnson, Vogues Global Fashion Editor at Large und langjährige Mitwirkende des Magazins, traf Ye vor der Show und bezeichnete das Verhalten des Designers in einem inzwischen gelöschten Instagram-Post als "unglaublich unverantwortlich und gefährlich". In einer Retourkutsche machte sich Ye über das Aussehen der erfolgreichen Stylistin lustig und stellte ihr Ansehen infrage.

Der Vorfall erregte die Aufmerksamkeit von Condé Nast. Auf dem offiziellen Instagram-Account der amerikanischen Vogue beteuerte der Verlag, dass er hinter Karefa-Johnson stünde. Außerdem wurde betont, dass diese von Ye "angegriffen und schikaniert" worden sei.

Neben ihrem Arbeitgeber bezogen auch weitere Medien und Menschen, die mit der Stylistin zusammenarbeiten, Stellung und positionierten sich hinter Karefa-Johnson.

Ye wirft mit Anschuldigungen um sich

In einer weiteren Tirade deutete Ye an, der Tod von Virgil Abloh könnte dem großen Druck des französischen Luxusgüterkonzerns Moët Hennessy Louis Vuitton und dessen Chefs Bernard Arnault auf den Designer geschuldet sein. Sidney Toledano, der Vorsitzende von LVMH, wurde ebenfalls scharf kritisiert. Es "gefiel ihm nicht", wie Toledano mit dem Givenchy-Kreativdirektor Matthew Williams vor dessen Modenschau sprach, so Ye auf Instagram.

Die anhaltenden öffentlichen Anschuldigungen haben dazu geführt, dass Ye seine Verträge mit Gap Inc. beendete und auch seine Partnerschaft mit Adidas vorzeitig terminieren will.

Die Meinungen über sein Verhalten gingen bislang weit auseinander, doch spätestens seit der Pariser Modewoche stufen viele Beobachter die Aktionen des Designers als selbstgefällig, narzisstisch und unnötig aggressiv ein.

Ye zeigt keine Reue

YZYSZN9, Yeezys neunte Kollektion, geriet ebenfalls unter Beschuss. Die Zeitung New York Times bezeichnete die Show als "Granate, die nach hinten losging" und laut Business of Fashion geben "Wests Provokationen ihm eine Plattform, die er nicht verdient".

Ye hat sich weder öffentlich zu dem Slogan und dessen Intention geäußert, noch Reue für seine scharfe, persönliche Kritik an Gabriella Karefa-Johnson gezeigt. Am Dienstagabend publizierte er allerdings folgendes Statement über seinen öffentlichen Disput mit der Stylistin auf Instagram: „Wir haben uns gegenseitig dafür entschuldigt, die Gefühle des anderen verletzt zu haben. Wir haben beide den Kampf um Akzeptanz in einer Welt erlebt, die nicht die unsere ist".

Dieser übersetzte und bearbeitete Beitrag erschien zuvor auf FashionUnited.uk.

Gabriella Karefa-Johnson
Kanye West
Yeezy