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Was Peta von der neuen Tierfreundlichkeit der Mode hält

Von Jackie Mallon

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Mode

Als Michael Kors Pelz aus seinen Kollektionen ausschloss, erklärte er, seine Entscheidung basiere auf der neugewonnenen Fähigkeit, eine luxuriöse Ästhetik aus tierfreiem Pelz erschaffen zu können. Donatella Versace sagte, dass sich das Töten von Tieren nicht mehr richtig anfühle und Gucci-Geschäftsführer Marco Bizzarri führte ebenfalls an, es gebe keine Notwendigkeit mehr für Pelz aufgrund der hohen Qualität der Alternativen. Im Mai gab Prada eine ähnliche Erklärung) ab. Technologische Fortschritte und die Veränderung der Konsumentennachfrage sind die Hauptgründe für die sinkende Popularität von Pelz. Dan Mathews von Peta bekräftigte dies auf dem jährlichen CFDA Fashion Education Summit: "Dies ist eine globale Revolution der Mode, und sie darf nicht beim Pelz enden - sie beginnt dort erst."

Chanel erklärte, dass es nicht nur auf die Verwendung von Pelz, sondern auch von exotischen Fellen verzichten würde. Calvin Klein und Ralph Lauren gehören zu 300 Marken, die die Verwendung von Angora eingestellt haben, nachdem sie sich der Misshandlung von Kaninchen bewusst geworden sind; Uniqlo und Zara haben Mohair verboten, während H&M und ASOS Kaschmir aus ihrem Programm nahmen. Peta erkennt den Wandel der Zeit und seine sich ständig weiterentwickelnde Rolle an: "Es geht jetzt weniger um Protest als um Bildung", sagte Mathews dem Publikum und fügte mit einem Lächeln hinzu: "Es ist aufregend, hier diesen Vortrag zu halten, weil ich mir dabei einmal keine Sorgen machen muss, heute ins Gefängnis zu gehen."

Laut Mathews setzen die meisten Designer nie einen Fuß in die Farmen, von denen sie ihre tierischen Produkte beziehen, weshalb Peta immer noch in diese oft abgelegenen Orte aufsuche, um die realen Bedingungen dort zu filmen. Von Australien bis Schottland, auf Alligatorfarmen in Simbabwe oder Mohairfarmen in Südafrika - obwohl die Anlagen geografisch an verschiedenen Orten liegen, haben alle Farmen eines gemeinsam - es werden Kosten gespart. Also bleibt Mathews pragmatisch, was die noch zu erledigende Arbeit betrifft. "Es sind schließlich Unternehmen, keine Heiligtümer."

Mathews ist überzeugt, dass Designer nach Gesprächen mit Peta und der Präsentation von Filmmaterial, das sie vor Ort aufgenommen haben, in einem solchen Schockzustand stünden, dass dies zu dem fast branchenweiten Chor der Ablehnung von Pelz beigetragen hat. Peta verpflichtet auch Persönlichkeiten wie Pink oder Tim Gunn, die Verbraucher auf Missstände aufmerksam zu machen, liefert Muster der neuesten veganen Textilien an Unternehmen und sponserte im Juni die erste vegane Herrenmode-Show-Eröffnung der Mens Fashion Week. Zusammen mit dem aufstrebenden Designer Stephen F wurden Anzüge aus WonderFelt präsentiert, einem Material, das aus recycelten Plastikflaschen hergestellt wurde.

Entwicklung umweltfreundlicher Alternativen zu Leder

Fake-Kroko- und Schlangenleder, künstliches Mohair - der Marketingansatz für künstliche Produkte ist erfolgreich, und die Innovationen sind echt. Bekannte Alternativen zu tierischen Produkten sind Pilzleder oder Piñatex aus Ananas, aber auch Seide aus Bambus oder Soja, ergänzt durch neuere Textilien aus Trauben und Äpfeln, Wolle und Kaschmir, die Stoffe aus Hanf und Kokosfasern nachahmen, sowie der Einsatz von nachwachsendem Kork, bei denen lediglich die äußere Baumschicht abgeschabt wird.

"Designer sind jetzt ganz Ohr", sagt Mathews, "motiviert von ihrem jüngeren hyperbewussten Kunden, der Teil der Lösung sein will. Marken wollen die Ersten sein, die den neuesten tierversuchsfreien Stoff verwenden, den Tim Gunn Stoffe nennt, “die nicht bluten”. Mathews weist auf "laufende Gespräche" mit Unternehmen wie Armani und Moschino hin, sagt aber, dass sich die Häuser oft nach und nach anpassen und gibt ein Beispiel für eine große etablierte Pariser Marke, die über ihre Schritte völliges Stillschweigen bewahrt, obwohl sie bereits vier ihrer tierischen Stoffe durch umweltfreundliche Alternativen ersetzt hat.

Ist Fake Fur besser als echtes Fell?

Mathews beendet die Debatte, dass Fake Fur teilweise genauso schädlich für die Umwelt ist wie echtes, mit den Worten: "Felle, die während des Gerbungsprozesses in Chrom und Formaldehyd getränkt werden und die unsachgemäße Entsorgung von giftigen Abfällen machen alle tierischen Produkte gefährlicher. Synthetische Produkte haben eine geringere Auswirkung auf die Umwelt. Stella McCartney widersetzte sich jahrelang dem Kunstfell, weil sie keines finden konnte, das ihren Ansprüchen an Umweltfreundlichkeit genügte, aber vor zwei Jahren gelang es ihr. Die Regierung macht sich in diesem Bereich nicht stark, also wird es an der Industrie liegen." Auf die Frage, ob die neuen Entwicklungen in der Fischhaut eine brauchbare Alternative seien, antwortet er: "Da müssen Sie den Fisch fragen. Peta dient dem Schutz aller Lebewesen, egal ob an Land oder auf See."

Auf die Frage hin, ob die Organisation erwägt habe, in Start-ups zu investieren, die Leder- und Pelzalternativen schaffen, erinnert Mathews die Zuhörer, die sich versammelt haben daran, dass Peta eine gemeinützige Organisation ist. "Aber wir suchen nach Wegen, wie wir die Aufmerksamkeit auf diese neuen Materialien lenken können, zum Beispiel durch Modenschauen, und wir können das Interesse ethischer Investoren auf diese Unternehmen lenken. Wir freuen uns, ein Ansprechpartner für Studenten und Unternehmen zu sein, um Proben neuer Materialien zu erhalten."

Er sagte auch, Modeprofessoren seien in einer einzigartigen Position, da sie die Designer von morgen ausbildeten. Er bekräftigte Petas Begeisterung, ein Bezugspunkt für Schulen zu sein, Materialien zu teilen, Wissen und Bewusstsein zu verbreiten und den ständigen Wandel zu inspirieren.

Dies ist eine Übersetzung eines englischen Beitrags von Jackie Mallon. Jackie Mallon lehrt Mode in New York und ist die Autorin des Buches ‚Silk for the Feed Dogs’, ein Roman, der in der internationalen Modeindustrie spielt. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Fotos: Peta.org

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