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Wie Streamingplattformen und Social Media das Berufsbild des Stylisten verändern

Von Aileen Yu

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Mode

Bezahlt zu werden, um Popstars auf Musikvideosets zu stylen oder die neuesten Designerkleider für Schauspielerinnen zu bestellen, damit sie auf dem roten Teppich glänzen können; das klingt nach einem Traumjob für jeden Modeliebhaber, oder? Ja und nein.

Traditionell waren die Aufgaben einer Modestylistin enger gefasst und es standen größere Styling-Budgets von Filmstudios und Magazin-Redaktionen zur Verfügung. Heute ist jeder "Look", den wir bei Prominenten sehen, von Reiseoutfits bis hin zum lässigen Streetstyle, von einer Stylistin gemanagt - allerdings oft mit einem niedrigen Stylingbudget. Faktoren wie Social Media und die Popularität von Content-Streaming-Plattformen beeinflussen die sich ständig verändernde Rolle eines Modestylisten. FashionUnited wirft einen Blick darauf, wie eine Karriere als Modestylistin aussehen kann.

Aufstieg des Influencer-Stylisten

Andy Warhol sagte einmal: „In der Zukunft wird jeder für 15 Minuten weltberühmt sein.“ Seine Prophezeiung lag noch nie so nah an der Wahrheit wie heute, besonders in der Welt der Mode. Der traditionelle Weg eines Modestylisten war es, bei Fotoshootings und redaktionellen Modestrecken zu assistieren, um sein Portfolio als Künstler aufzubauen. Dank der immer größer werdenden Einflussnahme des Influencer-Marketings kann aber jeder über Nacht zum Stilvorbild werden, wenn er oder sie eine große Fangemeinde gewinnt. Einige der gefragtesten Stylisten, die für die großen Stars arbeiten, sind selbst Instagram-Style-Stars und bringen ein Portfolio aus Selfies und Vintage-Outfits anstelle von Hochglanz-Editorial-Shootings mit. So hieß es in einem kürzlich in der Vogue veröffentlichten Artikel: „Vielleicht hat dieses arrangierte, nicht authentische Lebensgefühl etwas mit unserem Interesse für das komplette Gegenteil zu tun: Mode, die weniger vorhersehbar, weniger bewusst und vielleicht ein wenig seltsam ist.“

Schmalere Styling-Budgets, aber mehr Looks

Vorbei sind die Zeiten, in denen Filmstudios und Modemagazine riesige Budgets und einen längeren Zeitrahmen für ein Styling-Projekt boten. Ähnlich wie viele Berufe, die vom Aufkommen von Social Media und Content-Streaming-Plattformen betroffen sind, wird von Modestylisten heute erwartet, dass sie zahlreiche „Looks“ mit einem kleineren Budget zusammenstellen. Beliebte Streaming-Dienste wie Netflix und Amazon Prime bewerben mehr Inhalte als je zuvor, was die Art und Weise beeinflusst hat, wie Hollywood-Studios ihre Premieren organisieren. Statt sich nur auf zwei oder drei Looks für die Hauptdarsteller zu konzentrieren, sind Modestylisten nun für die gesamten Premieren-Outfits der Hauptdarsteller und sogar für die Off-Duty-Outfits, die von den Paparazzi eingefangen werden, verantwortlich. Models wie Gigi und Bella Hadid bekommen einen "Look" für jede tägliche Aufgabe auf den Leib gestylt, den sie dann auf Instagram posten - egal ob sie sich ihren Morgenkaffee holen oder aus dem Hotel gehen.

Markenpartnerschaften und neue Möglichkeiten

Stylisten arbeiten meist als Freelancer, was bedeutet, dass es schwierig ist, vorherzusagen, an welchen Projekten sie im nächsten Monat arbeiten werden. Andererseits hat Social Media den Stylisten neue Türen geöffnet, um selbst zu Influencern zu werden. Hochkarätige Prominente taggen ihre Entourage normalerweise in den sozialen Medien und dies hat dazu geführt, dass Modestylisten zu Nano- (weniger als 10.000 Follower) und Mikro-Influencern (zwischen 10.000 und 1.000.000 Follower) geworden sind. Eine solche Social Media Präsenz als Modestylist kann zu exklusiven Markenpartnerschaften und Sponsorings führen. Jamie Mizrahi, eine Starstylistin, die Katy Perry oder Nicole Richie einkleidete, wurde aufgrund ihrer prominenten Klientel und der Anhängerschaft in den sozialen Medien sogar zur Kreativdirektorin von Juicy Couture ernannt.

Dieser Artikel wurde zuvor auf FashionUnited.uk veröffentlicht. Übersetzung und Bearbeitung: Barbara Russ

Foto: via H&M

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