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Führungswechsel bei Tom Tailor: Früherer S.Oliver-Chef Gernot Lenz wird neuer CEO

Von Jan Schroder

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Der Hamburger Bekleidungskonzern Tom Tailor Holding SE wechselt wie erwartet den Vorstandsvorsitzenden. Am Montag verkündete das Unternehmen die Berufung von Gernot Lenz zum neuen CEO. Der frühere Chef der S.Oliver Group werde den Posten am 1. November übernehmen, teilte Tom Tailor mit. Lenz tritt dann die Nachfolge von Heiko Schäfer an, der das Unternehmen seit September 2016 leitet. Schäfer werde „sein Vorstandsmandat auf eigenen Wunsch mit Wirkung zum 31. Oktober 2019 niederlegen“, erklärte der Konzern. Der Abschied hatte sich angedeutet: Bereits vor knapp zwei Wochen hatte Tom Tailor mitgeteilt, mit Schäfer und Finanzvorstand Thomas Dressendörfer Gespräche „hinsichtlich des vorzeitigen Ausscheidens aus der Gesellschaft“ zu führen.

„Mit Dr. Gernot Lenz haben wir einen erfahrenen Branchenexperten für die Tom Tailor Group gewonnen, auf dessen Kenntnisse wir vertrauen und von dessen Erfahrungen wir profitieren werden“, erklärte Jenny Shao, die Aufsichtsratsvorsitzende des Konzerns, in einer Mitteilung. „Mit seiner starken internationalen und digitalen Expertise setzen wir neue Impulse für die Gesellschaft.“

Lenz war im Oktober 2018 nach nur zehn Monaten bei S.Oliver ausgeschieden

Lenz hatte zuletzt von Januar bis Oktober 2018 den Bekleidungskonzern S.Oliver als CEO geleitet. Nach knapp zehn Monaten verließ er den Posten aufgrund „unterschiedlicher Auffassungen über die Führung des Unternehmens“. Vor seiner Zeit in Rottendorf hatte Lenz zehn Jahre lang im Europa-Geschäft des US-Konzerns PVH gearbeitet. Zuletzt war er dort als COO Tommy Hilfiger Global und PVH Europe tätig gewesen.

Bei seinem zukünftigen Arbeitgeber warten große Herausforderungen auf den designierten Vorstandsvorsitzenden: Erst nach monatelangem Ringen hatte sich die Tom-Tailor-Gruppe kürzlich mit ihren Konsortialbanken und dem chinesischen Mehrheitseigentümer Fosun auf die Eckpunkte eines nachhaltigen Finanzierungskonzepts geeinigt. Unklar ist nach wie vor die Zukunft der verlustträchtigen Marke Bonita, deren bereits vereinbarten Verkauf die Konsortialbanken im Mai abgelehnt hatten.

Der designierte CEO will die Attraktivität von Tom Tailor „im stationären und digitalen Handel“ erhöhen

Trotzdem sieht Lenz seiner künftigen Tätigkeit zuversichtlich entgegen: „Ich freue mich sehr auf meine neue Aufgabe bei der Tom Tailor Group und die konstruktive Zusammenarbeit mit meinen Vorstandskollegen sowie allen Mitarbeitern. Für das Vertrauen des Aufsichtsrats bin ich sehr dankbar“, erklärte er. „Unsere Industrie durchläuft starke Veränderungen, die zahlreiche Chancen bieten. Die Marke Tom Tailor hat sich über die letzten Jahre gut entwickelt. Jedoch müssen wir sicherstellen, dass sich die Attraktivität und Performance an den Verkaufspunkten im stationären und digitalen Handel weiter erhöht.“ Zudem gelte es, „den eingeschlagenen Weg der Restrukturierung bei Bonita erfolgreich umzusetzen“.

Foto: S.Oliver Group

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