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Neuer CEO? Hugo Boss verhandelt mit Ex-Tommy-Hilfiger-Chef Daniel Grieder

Von Simone Preuss

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Personen |AKTUALISIERT

Nachdem Spekulation laut wurden, dass der ehemalige Tommy Hilfiger-Chef Daniel Grieder die Nachfolge von CEO Mark Langer bei Hugo Boss antreten könnte, hat das Metzinger Unternehmen jetzt bestätigt, dass es „aktuell in laufenden Gesprächen mit Daniel Grieder“ sei, so eine Mitteilung vom Donnerstag Abend.

Vorstandsvorsitzender Mark Langer wird zum 30. September 2020 aus der Hugo Boss AG ausscheiden. Dies hatte der Modekonzern bereits im März bekannt gegeben und ist seitdem auf der Suche nach einem Nachfolger. Langer ist seit fast 18 Jahren bei Hugo Boss und wird dem Konzern aufgrund der aktuellen Corona-Pandemie noch bis zum Jahresende „beratend und unterstützend zur Verfügung stehen“, so Hugo Boss.

Wird Daniel Grieder der neue Hugo Boss-Chef?

Auch Daniel Grieder ist für seinen langen Einsatz bei Tommy Hilfiger bekannt, arbeitete er doch 23 Jahre lang beim Mutterkonzern PVH Corporation und war maßgeblich am Tommy Hilfiger Wachstum beteiligt. Am Dienstag gab er überraschend seinen sofortigen Rücktritt bekannt und wird durch Martijn Hagmann ersetzt, der bereits seit zwölf Jahren zum Führungsteam von Tommy Hilfiger gehört. Grieder gab weder die Gründe für seinen Rücktritt noch seine zukünftigen Pläne bekannt.

„Es waren phänomenale 23 Jahre“, erklärte er nur in einer Mitteilung. Angesichts des gegenwärtigen Umbruchs in der Branche sei nun der richtige Zeitpunkt gekommen, um „eine Veränderung vorzunehmen, von der ich glaube, dass sie eine neue Ära für die Marke einleiten wird“.

„Es gibt nie den perfekten Moment, um eine Organisation, die man liebt, zu verlassen. Man kann nur zu früh oder zu spät gehen. Und ich wusste, dass ich diesen Wechsel vollziehen wollte, während ich immer noch den Optimismus, die Energie und die Leidenschaft habe, an die ich mich in meiner Karriere immer gehalten habe“, fügte Grieder hinzu.

Jetzt erfolgte also die Bestätigung von Seiten Hugo Boss’, dass sich Grieder für Langers Posten im Gespräch mit dem Konzern befinde. Aber auch Grieder wird Nachfolger Hagmann noch für eine Weile beratend zur Seite stehen, um einen „reibungslosen und erfolgreichen Übergang“ für Tommy Hilfiger und PVH Europe zu gewährleisten, so das Unternehmen.

Mark Langer richtete Hugo Boss neu aus

Langer stieß 2016 zu Hugo Boss, um das Unternehmen nach einer zu schnellen Expansion und einer falschen Markenstrategie neu auszurichten. Langer ließ unrentable Filialen schließen und verfeinerte sowohl die Rabatt- als auch die Markenstrategie des Unternehmens. Mehr auf Digitalisierung zu setzen, zahlte sich aus, gerade in der aktuellen Corona-Krise, verschlang jedoch die Rücklagen des Unternehmens, so dass es 2019 zweimal die Prognose senken musste.

Im ersten Quartal des Jahres machte der Konzern angesichts der derzeitigen Corona-Krise Verluste und setzt deshalb auf Einsparungen, eine beschränkte Produktion und eine Verschiebung von Investitionen. Staatshilfe hat Hugo Boss nicht beantragt und rechnet ab dem dritten Quartal mit einer Besserung der Situation.

Wie die Gespräche ausgehen, ist derzeit noch unklar. „Hugo Boss wird den Kapitalmarkt und die Öffentlichkeit über den Fortgang der Gespräche entsprechend der rechtlichen Anforderungen informieren“, hieß es vom Konzern.

Den Anlegern scheint die Nachricht, dass bald ein Nachfolger für Langer gefunden sein könnte, zu reichen, denn inzwischen legte die Aktie von Hugo Boss um knapp 7 Prozent (6,92 Prozent) auf 29,19 Euro zu und gehört damit zu den Spitzenreitern im MDax.

Foto: Daniel Grieder beim Web-Summit 2019 in Lissabon, Credit: Piaras Ó Mídheach/Web Summit via Sportsfile

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