Ehemaliger Aachener-Chef Friedrich-Wilhelm Göbel festgenommen

Friedrich-Wilhelm Göbel, der bis Ende letzten Jahres noch im Chefsessel beim Modehändler Aachener saß, wurde verhaftet.

Behörden haben Göbel bereits am 14. Oktober 2024 aufgrund eines Europäischen Haftbefehls des Amtsgerichts Hagen in Oberitalien festgenommen, bestätigte die Staatsanwaltschaft Hagen auf Anfrage von FashionUnited. Zuvor hatte die Tageszeitung Westfalenpost darüber berichtet. Göbel wurde dann am 8. November 2024 an die deutschen Behörden "zur Verbüßung einer Haftstrafe von sechs Monaten wegen falscher eidesstattlicher Versicherung überstellt". Er befinde sich zur Zeit in einer deutschen Justizvollzugsanstalt.

Göbel sei im November 2023 nicht zu einem Gerichtstermin erschienen, woraufhin ein Haftbefehl verhängt wurde, berichteten damals verschiedene Medien. Beim Verfahren sei es um eine falsche eidesstattliche Versicherung im Jahr 2020 gegangen. Dabei habe er gegenüber einem Gerichtsvollzieher bezüglich seines Einkommens eine falsche Angabe gemacht und einen geringeren Wert genannt.

Einen Monat später, im Dezember 2023, stand für ihn bereits der nächste Termin an. Dieses Mal ging es beim Amtsgericht Dortmund um einen vermeintlichen Verstoß gegen das GmbH-Gesetz. Er soll 2021 bei einer Handelsregistereintragung bestätigt haben, dass er in den vergangenen fünf Jahren keine wirtschaftlichen Verfehlungen begangen hat. Allerdings soll er 2017 wegen Insolvenzverschleppung verurteilt worden sein.

Göbel war bis Ende letzten Jahres Geschäftsführer der TEH Textilhandel GmbH. Ende November 2023 verkündete dann Oliver Nobel, dass er zum Alleingeschäftsführer der Aachener-Muttergesellschaft berufen worden sei. Bevor Göbel Aachener gründete, war er Kommunikationschef beim Hagener Modehändler Sinn, der seiner Exfrau Isabella Göbel gehört.

Dieser Beitrag wurde am 9. Dezember 2024 um 15.38 Uhr mit weiteren Informationen der Staatsanwaltschaft Hagen aktualisiert. FashionUnited hat auch Aachener kontaktiert und um weitere Informationen gebeten.