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Paukenschlag bei Burberry: Chefdesigner Christopher Bailey hört 2018 auf

Von Jan Schroder

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Beim britischen Luxusmodehaus Burberry geht einen Ära zu Ende: Chefdesigner Christopher Bailey wird das Unternehmen im kommenden Jahr verlassen. Das gab der Konzern am Dienstag bekannt. Der 46 Jahre alte Modeschöpfer hatte entscheidenden Anteil daran, dass sich Burberry in den Jahren nach dem Jahrtausendwechsel von einer leicht angestaubten Traditionsmarke mit Imageproblemen zu einem der weltweit führenden Luxusmodehäuser entwickelte und immer wieder mit Innovationen glänzen konnte. Der Designer selbst wurde in dieser Zeit zu einer der herausragendsten Personen im Modebusiness und sammelte zahlreiche Preise und Ehrungen.

Nach Angaben von Burberry wird Bailey am 31. März 2018 seine Posten als President und Chief Creative Officer aufgeben und aus dem Board ausscheiden. Bevor er das Modehaus Ende Ende Dezember endgültig verlässt, werde er CEO Marco Gobbetti und dem verbliebenen Führungsteam aber seine „volle Unterstützung“ im Übergangsprozess zukommen lassen, heißt es in einer Mitteilung.

Nach 17 Jahren im Unternehmen sei für Bailey „der richtige Zeitpunkt gekommen, um andere kreative Projekte zu verfolgen“, erklärte Burberry. Der Absolvent des Londoner Royal College of Arts war 2001 als Design Director zum britischen Traditionshaus gekommen und hatte sich in den folgenden Jahren innerhalb des Kreativteams emporgearbeitet: 2004 wurde er zum Creative Director ernannt, 2009 schließlich zum Chief Creative Officer. In dieser Funktion ist er seither nicht nur für die Kollektionen, sondern auch für den gesamten Auftritt der Marke zuständig.

Bailey will sich „neuen kreativen Projekten“ zuwenden

Zwischenzeitlich verfügte Bailey über eine fast unbeschränkte Machtfülle im Unternehmen. Nachdem Angela Ahrendts im Frühjahr 2014 zum Elektronikkonzern Apple gewechselt war, übernahm er zusätzlich zu seinen kreativen Aufgaben auch den Posten des CEO. Die Doppelfunktion endete im vergangenen Juli: Mit Gobbetti, dem früheren Geschäftsführer des Modehauses Céline, wurde ein neuer CEO verpflichtet, Bailey konzentrierte sich wieder ganz auf den Posten des Chief Creative Officer.

“Ich glaube wirklich, dass Burberry die besten Tage noch vor sich hat“

Christopher Bailey, scheidender Chief Creative Officer von Burberry

Gobbetti erklärte nach Baileys Abschiedsankündigung, er sei „traurig, nicht die Möglichkeit zu bekommen, länger mit ihm zusammenzuarbeiten“. Angesichts des Erbes, das der Designer bei Burberry hinterlasse, und der „außerordentlichen Talente“ im Unternehmen habe er jedoch „enormes Vertrauen in die Zukunft“. Diese Zuversicht teilt auch Bailey selbst: „Ich glaube wirklich, dass Burberry die besten Tage noch vor sich hat“, erklärte er. Das Unternehmen werde „aufgrund der Strategie, die wir entwickelt haben, und des außergewöhnlichen Führungsteams unter der Leitung von Marco“ weiter auf Erfolgskurs bleiben. Nun freue er sich auf seine neuen Projekte, wolle aber bei Burberry noch an einem „reibungslosen Übergang“ beim kreativen Führungswechsel mitwirken. Wer Baileys Nachfolger beim Traditionsunternehmen wird, ist noch nicht absehbar. Die Suche nach einem neuen kreativen Kopf will CEO Gobbetti aber umgehend aufnehmen.

Foto: Daniel Leal-Olivas/AFP

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