Ahlers: Deutliche Ergebnisverbesserung trotz rückläufiger Umsätze
Wird geladen...
Der Herforder Bekleidungskonzern Ahlers AG verzeichnete im Geschäftsjahr 2020/21 eine rückläufige Umsatzentwicklung von -6 Prozent und 9,1 Millionen Euro auf 142,5 Millionen Euro, die das Unternehmen coronabedingten Belastungen in den ersten acht Monaten des Geschäftsjahres und gestörten Lieferketten zuschreibt. Auch fiel der Bedarf nach formeller Kleidung durch die Arbeit im Home-Office.
Inzwischen gibt es jedoch eine deutliche Ergebnisverbesserung mit dem zweiten bis vierten Quartal 2021, die besser verliefen als im Vorjahr (trotz der kräftigen Erholung im zweiten Quartal musste Ahlers seine Umsatzprognose senken). Diese können jedoch den pandemiebedingten Umsatzeinbruch im ersten Quartal nicht vollständig kompensieren. Das Konzernergebnis stieg um 9,6 Millionen Euro auf -8,9 Millionen Euro, womit die Verschuldung des Unternehmens um 13,1 Millionen Euro sank.
Unternehmen hatte mit Corona-Einschränkungen zu kämpfen
„Quasi von Beginn des abgelaufenen Geschäftsjahres an war der Bekleidungseinzelhandel in Deutschland und in den meisten Ländern Europas geschlossen. Alles in allem waren acht Monate des Geschäftsjahres 2020/2021 von Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie geprägt. Entsprechend mussten wir erneut Umsatzeinbußen hinnehmen“, erklärte Vorstandsvorsitzende Stella Ahlers bei der Vorlage der Bilanz des Geschäftsjahres 2020/21.
„Trotz des Umsatzrückgangs konnte das Konzernergebnis durch erhebliche Kostenreduzierungen und vor allem durch die staatlichen Überbrückungshilfen deutlich verbessert werden. Die Verschuldung des Unternehmens konnte zurückgeführt werden. Die Prognose für das abgelaufene Geschäftsjahr wurde deutlich übertroffen“, fügte sie hinzu.
Der Konzern konnte bei betrieblichen Aufwendungen 2,5 Millionen Euro beziehungsweise 3 Prozent einsparen - hauptsächlich durch die ersten Auswirkungen des Performance-Programms „New Tomorrow“, weitere kurzfristig eingeleitete Maßnahmen zur Kostensenkung als auch die coronabedingt niedrigeren Wholesale-Umsätze. Sie gingen damit von 84,1 Millionen Euro auf 81,6 Millionen Euro zurück.
Das Unternehmen verfügt über einen positiven Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit von +6,3 Millionen Euro durch Abbau des Nettobetriebskapitals. Die Bilanzstruktur bleibt weiterhin solide mit einer Eigenkapitalquote von 46,6 Prozent verglichen mit 45,5 Prozent im Vorjahr.
„Im Rahmen dieses Performance-Programms haben wir uns intensiv mit den für die gesamte Bekleidungsbranche relevanten Megatrends wie vor allem Digitalisierung, E-Commerce, Nachhaltigkeit und Casualisierung beschäftigt. Wir haben die strategische und inhaltliche Ausrichtung unserer Marken und ihrer Vertriebskanäle neu justiert. Erste spürbare Veränderungen konnten bereits im vergangenen Sommer anlässlich der Orderrunde für Frühjahr/Sommer 2022 gezeigt werden und stießen auf sehr positive Resonanz. Für die Endverbraucher werden diese Veränderungen mit Auslieferung der Ware in diesem Frühjahr im Handel und im E-Commerce sichtbar werden“, erklärt Stella Ahlers.
E-Commerce
Was den E-Commerce angeht, so konnte Ahlers ein kräftiges Umsatzplus von 34,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr verzeichnen, das über dem Branchendurchschnitt von 20,7 Prozent liegt.
„Zu diesem erfreulichen Wachstum haben sowohl unsere eigenen Onlineshops als auch die Marktplätze beigetragen, wobei insbesondere die Marktplätze ein Plus von über 40 Prozent verzeichnen konnten. Die Umsätze im eigenen Retail sanken um 5,5 Prozent. Flächenbereinigt fielen die Umsätze um ein Prozent. Der Umsatzanteil des eigenen Retails am Gesamtumsatz stieg inklusive des eCommerce-Geschäfts von 14,6 Prozent auf 15,9 Prozent“, fasst der Konzern in einer Pressemitteilung zusammen.
Ausblick 2021/22
Für das laufende Geschäftsjahr 2021/22 erwartet der Konzern ein weiteres coronabedingtes Transformationsjahr und geht on einem Konzernumsatz zwischen 180 und 195 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr von 142,5 Millionen Euro aus, sollten keine längeren, flächendeckenden Lockdowns angeordnet werden und sich die Liefer- und Produktionsketten wieder normalisieren.
„Zudem wird eine erhebliche Verbesserung des operativen Ergebnisses vor Sondereffekten (EBIT vor Sondereffekten) hin zu einem niedrigen, einstelligen, negativen Millionenbetrag (2020/21: -13,8 Millionen Euro) erwartet. Sonderaufwendungen und Sondererträge dürften sich weitgehend ausgleichen, so dass im dritten Corona-Jahr das Konzernergebnis zwar erneut negativ sein wird, sich aber gegenüber dem Vorjahreswert deutlich verbessern dürfte. Der Vorstand geht daher von einem Konzernergebnis zwischen -2 und -5 Millionen Euro aus“, schließt das Unternehmen.