Burberry erzielt im "Übergangsjahr" 2017/18 weniger Umsatz und mehr Gewinn
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Das britische Modehaus Burberry Plc. befindet sich im Umbau. Nach schwächeren Jahren bemüht sich der im vergangenen Sommer angetretene CEO Marco Gobbetti, die Marke mit einem umfassenden Maßnahmenpaket wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Auch die im März verkündete Berufung des neuen Chefdesigners Riccardo Tisci, eines alten Vertrauten Gobbettis, war ein klares Signal für den Neuanfang. Am Mittwoch zog der Konzernchef nun eine erste Zwischenbilanz, als das Unternehmen seine vorläufigen Zahlen für das Ende März abgeschlossene Geschäftsjahr 2017/18 vorlegte.
„Wir sind froh über unsere Resultate in einem Übergangsjahr, in dem wir mit der Umsetzung unserer Strategie begonnen haben“, erklärte Gobbetti. „Auch wenn die Aufgabe, Burberry zu verwandeln, noch vor uns liegt, zeigen die ersten Schritte, die wir zur Wiederbelebung der Marke eingeleitet haben, bereits vielversprechende Effekte.“
Den vorgelegten Zahlen zufolge ging der Umsatz des Konzerns im abgelaufenen Geschäftsjahr leicht zurück. Das Ergebnis wurde aber verbessert, weil die bereits umgesetzten Sparmaßnahmen Wirkung zeigten. So hatte das Unternehmen im Laufe des Jahres 34 Läden geschlossen. Dem standen nur 14 Neueröffnungen gegenüber, so dass Burberry Ende März über 449 eigene Stores verfügte. Ein Jahr zuvor waren es noch 469 gewesen.
Der Jahresumsatz sank aufgrund der Ausgliederung der Beauty-Sparte um ein Prozent
Insgesamt belief sich der Jahresumsatz von Burberry auf 2,73 Milliarden Britische Pfund (3,11 Milliarden Euro). Damit lag er um ein Prozent unter der Vorjahresniveau. Bereinigt um die Anteile der Beauty-Sparte, die im vergangenen Oktober im Rahmen einer Lizenzvereinbarung an den US-amerikanischen Kosmetikkonzern Coty Inc. abgegeben worden war, stiegen die Erlöse um zwei Prozent.
Im eigenen Einzelhandel steigerte Burberry den Umsatz um zwei Prozent (währungsbereinigt +3 Prozent) auf 2,18 Milliarden Britische Pfund. Auf vergleichbarer Fläche wurde eine Wachstumsrate um drei Prozent erreicht, was einen Fortschritt gegenüber dem Vorjahr (+1 Prozent) bedeutete. Dazu trugen Steigerungen in Großbritannien, Amerika und im asiatisch-pazifischen Raum bei, während die Erlöse in Kontinentaleuropa und dem Nachen Osten flächenbereinigt rückläufig waren.
Aufgrund der Ausgliederung der Beauty-Sparte schrumpfte der Großhandelsumsatz um 14 Prozent (währungsbereinigt -16 Prozent) auf 526 Millionen Britische Pfund. Bereinigt um die Anteile des Kosmetik-Geschäfts stieg er um zwei Prozent auf 453 Millionen Britische Pfund. Die Lizenzeinnahmen legten im Gegenzug deutlich zu: Sie wuchsen um 21 Prozent auf 30 Millionen Britische Pfund.
Für das laufende Jahr wird ein "weitgehend stabiler" Umsatz erwartet
Kostensenkungen und geringere Einmalbelastungen als im Vorjahr sorgten dafür, dass der operative Gewinn um vier Prozent auf 410 Millionen Britische Pfund stieg. Bereinigt um Sondereffekte, also etwa Restrukturierungskosten und Wertberichtigungen, stieg das Betriebsergebnis um zwei Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent) auf 467 Millionen Britische Pfund. Der auf die Anteilseigner entfallende Jahresüberschuss wuchs um zwei Prozent auf 294 Millionen Britische Pfund (335 Millionen Euro).
Auch das laufende Geschäftsjahr 2018/19 wird noch im Zeichen der anhaltenden Umbaumaßnahmen stehen. So sollen erneut Geschäfte geschlossen werden. Die Konzernführung rechnet daher lediglich mit einem „weitgehend stabilen“ Umsatz auf währungsbereinigter Basis. Auch die um Wechselkursveränderungen und Sondereffekte bereinigte operative Marge wird demnach voraussichtlich unverändert bleiben. Das Unternehmen rechnet für das Gesamtjahr nun mit einmaligen Restrukturierungskosten in Höhe von 35 Millionen Britischen Pfund, weil Ausgaben im Volumen von 21 Millionen Britischen Pfund, die eigentlich für das abgelaufene Jahr veranschlagt waren, später als ursprünglich geplant verbucht werden.
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