Burberry meldet Halbjahresverlust und setzt auf Strategiewechsel
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Der britische Modekonzern Burberry Group Plc musste in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2024/25 erhebliche Umsatzeinbußen und einen Millionenverlust hinnehmen. Nun setzt das Unternehmen auf ein neues Reformpaket, dessen Eckpunkte der seit wenigen Monaten amtierende CEO Joshua Schulman am Donnerstag vorstellte.
Der Halbjahresumsatz schrumpft um 22 Prozent
In den 26 Wochen vor dem 28. September belief sich der Konzernumsatz auf 1,09 Milliarden Britische Pfund (1,31 Milliarden Euro). Das entsprach einem Rückgang um 22 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Bereinigt um Wechselkursveränderungen schrumpften die Erlöse um 20 Prozent.
Im eigenen Einzelhandel ging der Umsatz aufgrund erheblicher Einbußen in allen Marktregionen um 21 Prozent (währungsbereinigt -19 Prozent) auf 885 Millionen Britische Pfund zurück. Im Großhandelsgeschäft sank er um 30 Prozent (währungsbereinigt -29 Prozent) auf 169 Millionen Britische Pfund, die Lizenzeinnahmen stiegen um drei Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent) auf 32 Millionen Britische Pfund.
Die Bruttomarge, die in der ersten Hälfte des Vorjahres noch bei 69,8 Prozent gelegen hatte, rutschte aufgrund höherer Produktkosten und Maßnahmen zur Verringerung von Altbeständen auf 63,4 Prozent ab. So musste der Konzern trotz erfolgreicher Sparmaßnahmen einen operativen Verlust in Höhe von 53 Millionen Britischen Pfund hinnehmen. Im Vorjahreszeitraum war noch ein Betriebsgewinn von 223 Millionen Britischen Pfund erzielt worden.
Unter dem Strich stand ein auf die Anteilseigner entfallender Nettoverlust von 74 Millionen Britischen Pfund (89 Millionen Euro). In den ersten sechs Monaten des vergangenen Jahres hatte Burberry einen entsprechenden Überschuss von 158 Millionen Britischen Pfund verbucht.
Die neue Strategie setzt auf Klassiker statt „Nischenästhetik“
Angesichts der anhaltend schwachen Zahlen übte der neue Konzernchef Schulman Kritik an der strategischen Ausrichtung unter seinen Vorgängern. „In den vergangenen Jahren haben wir uns zu weit von unserem Kern entfernt, was zu enttäuschenden Ergebnissen geführt hat“, erklärte er in einem Statement. „Unser Markenauftritt war darauf ausgerichtet, modern zu sein. Das ging auf Kosten der Wertschätzung unseres Erbes.“ So habe das Modehaus zu sehr auf saisonale Produkte mit einer „Nischenästhetik“ gesetzt und darüber seine Klassiker vernachlässigt.
Ändern soll sich das nun mit dem neuen Strategieprogramm „Burberry Forward“. Es sieht eine stärkere Ausrichtung des Sortiments und der Markenkommunikation auf die traditionsreiche Outerwear-Kategorie vor. So sollen die klassischen Trenchcoats und Schals wieder in den Vordergrund gerückt werden.
Gleichzeitig setzt das Unternehmen auf weiter Sparmaßnahmen, die „Optimierung“ der Präsenz im Großhandels- und Outlet-Geschäft sowie Verbesserungen im eigenen E-Commerce. Das Modehaus will bei seinen Reformen zudem einen stärker auf Datenanalyse beruhenden Ansatz verfolgen.