CEO Julian Dunkerton plant Börsenrückzug von Superdry
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Der angeschlagene britische Bekleidungsanbieter Superdry Plc könnte vor dem Rückzug von der Börse stehen. Am Freitag teilte Superdry mit, dass Mitgründer und CEO Julian Dunkerton den Plan verfolgt, das Unternehmen zusammen mit Finanzpartnern komplett zu übernehmen.
Dunkerton habe den Chairman Peter Sjölander um Erlaubnis gebeten, „die Möglichkeit zu prüfen, ein Übernahmeangebot für das Unternehmen abzugeben, und Verhandlungen mit potenziellen Finanzquellen aufzunehmen“, heißt es in einer Mitteilung. Superdry bildete daraufhin nach eigenen Angaben einen Transformationsausschuss, der dem Anliegen unter bestimmten Voraussetzungen seine Zustimmung erteilte.
Dunkerton will das Unternehmen zusammen mit Finanzpartnern komplett übernehmen
Nach Angaben des Unternehmens führt Dunkerton, der bereits Großaktionär der Firma ist, inzwischen Verhandlungen mit möglichen Finanzierungspartnern. Diese könnten zu einem Kaufangebot für sämtliche Aktien führen, die sich noch nicht in Dunkertons Besitz befinden, erklärte Superdry. Die Gespräche befänden sich allerdings noch „in einem Vorstadium“, eine Entscheidung sei noch nicht gefallen.
Laut einem Bericht der Medienplattform Sky News soll es sich bei Dunkertons potenziellen Partnern um die Finanzhäuser Rcapital und Gordon Brothers handeln, die auf Investitionen in finanziell angeschlagene Firmen spezialisiert sind. Die Verhandlungen seien aber derzeit nicht weit fortgeschritten und könnten noch scheitern, erklärte Sky News unter Berufung auf nicht namentlich genannte Personen, die den Investmentunternehmen nahestehen.
Superdry steckt trotz umfangreicher Reformbemühungen weiter in einer tiefen Krise
Dunkerton hatte Superdry im Jahr 2003 zusammen mit einem Geschäftspartner gegründet. Nachdem er sich zwischenzeitlich aus der Unternehmensführung zurückgezogen hatte, kehrte er 2019 nach einem erfolgreichen Machtkampf mit dem damaligen Management an die Spitze der inzwischen schwächelnden Firma zurück.
Trotz zahlreicher Reformbemühungen und einschneidender Sparmaßnahmen gelang es ihm aber bislang nicht, Superdry wieder auf Erfolgskurs zu bringen. Das hoch verschuldete Unternehmen schrieb im vergangenen Geschäftsjahr rote Zahlen und musste zuletzt weitere erhebliche Umsatzeinbußen melden.
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