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Chinesische Bekleidungs- und Textilunternehmen verstärken Investitionen in Äthiopien

Von Simone Preuss

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Äthiopien gewinnt als neues Beschaffungland zunehmend an Dynamik wie zehn große chinesische Unternehmen - die Hälfte davon Textil- und Bekleidungshersteller - gezeigt haben: Sie haben beschlossen, noch in der ersten Hälfte des laufenden äthiopischen Haushaltsjahres in das ostafrikanische Land zu investieren. Einer von ihnen, der Textilhersteller und -händler Jiangsu Sunshine Group, hat sogar fast eine Milliarde US-Dollar zugesagt.

Die Investitionsdynamik folgt einer Maßnahme der Äthiopischen Investitionskommission (EIC), die vorrangig auf große, effektive Unternehmen setzt, die mehr und schnelle Beschäftigung bieten können. Darüber hinaus verstärkt die EIC ihre Anstrengungen zur Gewinnung ausländischer Direktinvestitionen (FDI), da diese in den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen leichten Rückgang auf 1,2 Milliarden US-Dollar aufwiesen; Ziel für das gesamte Geschäftsjahr sind 3,5 Millionen US-Dollar, so EIC-Beauftragter Fitsum Arega.

Das Land richtet seine Aufmerksamkeit besonders auf exportorientierte Betriebe und solche, die mehr Arbeitsplätze schaffen können, und konzentriert sich daher auf Unternehmen der verarbeitenden Industrien wie Textil und Bekleidung, Leder und Lederwaren. China ist in beiden Punkten führend, jedoch dicht gefolgt von Indien: Von 124 ausländischen Investoren, die in den vergangenen drei Monaten ein starkes Interesse geäußert haben, stammen 71 aus China.

Die niedrigsten Löhne der Welt, eine verfügbare und schulbare Arbeiterschaft, anhaltende Infrastrukturprojekte, eine schnell wachsende Wirtschaft, Unterstützung der Regierung und ein günstiges Investitionsklima sind einige der wichtigsten Faktoren, die besonders Textil- und Bekleidungsunternehmen motivieren, in Äthiopien zu investieren; einige fragen sich sogar, ob es gar das neue Bangladesch werde. Auf jeden Fall befindet sich die äthiopische Textilindustrie im Aufschung und Unternehmen wie Ayka Textile aus der Türkei, der britische Einzelhandelskonzern Tesco und die schwedische Fast Fashion-Kette H&M entdeckten Äthiopien bereits vor ein paar Jahren und investieren weiterhin. Im Jahr 2015 schloss sich Äthiopien auch der Cotton made in Africa-Initiative an.

“Wir empfehlen allen Investoren, aufgrund der wirtschaftlichen, politischen und sozialen Stabilität in Äthiopien zu investieren, die von einem unglaublichen Engagement der Regierung und Anreizen für den Textilsektor unterstützt wird”, sagte Osman Basoglu, Geschäftsführer von Etur Textile Plc, einem Teil der Yuskel Group, auf der EIC-Website.

In Bezug auf die jüngsten Unruhen in den Staaten Oromia und Amhara teilte Fitsum Arega mit, dass die Regierung mehr als 100 Millionen Birr (4,15 Millionen Euro) in die finanzielle Unterstützung für betroffenen Gartenbaubetriebe bereitsstelle. Darüber hinaus gewährt sie Unternehmen, deren Besitz beschädigt wurde, einen einjährigen Aufschub und Zollfreiheit. Er stellte fest, dass kein ausländischer Investor seinen Betrieb infolge der jüngsten Unruhen unterbrochen oder eingestellt habe.

Derzeit steht das ostafrikanische Land in den Startlöchern für das 5. Africa Business Forum, einer zweimal jährlich stattfindender Veranstaltung, auf der internationale Investoren Kunden verschiedener Branchen und aus aller Welt treffen können, sowie ihre afrikanischen Kunden und Partner. Das Africa Business Forum wurde 2014 ins Leben gerufen und wird in diesem Jahr am 1. März in Addis Abeba stattfinden.

Foto: Ayka Textile
äthiopische textilindustrie
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