Farfetch: Jahresumsatz wächst um drei Prozent – Finanzchef Jordan kündigt Rücktritt an
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Der britische Modehändler Farfetch Limited hat das Geschäftsjahr 2022 mit durchwachsenen Resultaten abgeschlossen. Vor allem im Schlussquartal bekam das Unternehmen die Folgen der derzeit widrigen Rahmenbedingungen zu spüren. Neben aktuellen Zahlen verkündete der Konzern am Donnerstag auch den bevorstehenden Abschied von Chief Financial Officer (CFO) Elliot Jordan. Der langjährige Finanzchef werde Ende 2023 zurücktreten, heißt es in einer Mitteilung.
Im vergangenen Jahr erwirtschaftete Farfetch einen Umsatz in Höhe von 2,32 Milliarden US-Dollar (2,19 Milliarden Euro), was einer Steigerung um drei Prozent (währungsbereinigt +12 Prozent) gegenüber 2021 entsprach. Das Bruttowarenvolumen (GMV), das auch die Erlöse von Partnermarken auf der Onlineplattform einschließt, sank allerdings um vier Prozent (währungsbereinigt +2 Prozent) auf 4,06 Milliarden US-Dollar.
Höhere Kosten sorgten für einen um Sondereffekte bereinigten Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) in Höhe von 98,7 Millionen US-Dollar. Im Vorjahr hatte Farfetch noch ein positives bereinigtes EBITDA von 1,6 Millionen US-Dollar erzielt. Der ausgewiesene Nettogewinn, der bei Farfetch wesentlich durch schwankende Bewertungen verschiedener Finanzinstrumente bestimmt wird, schrumpfte um 76 Prozent auf 359,3 Millionen US-Dollar (339,3 Millionen Euro).
Im vierten Quartal musste der Modehändler einen Umsatzrückgang um fünf Prozent (währungsbereinigt -2 Prozent) auf 629,2 Millionen US-Dollar hinnehmen. Das GMV schrumpfte sogar um zwölf Prozent (währungsbereinigt -6 Prozent) auf 1,14 Milliarden US-Dollar. Neben den generell herausfordernden makroökonomischen Bedingungen machte das Unternehmen die Einstellung des Russland-Geschäfts im vergangenen Frühjahr sowie pandemiebedingte Probleme in China für den Rückgang verantwortlich.
Für 2023 prognostizierte das Management trotz zahlreicher Unsicherheiten eine positive Entwicklung. Beim GMV wird eine Steigerung auf etwa 4,9 Milliarden US-Dollar angestrebt, die um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge, die 2022 bei -4,9 Prozent gelegen hatte, soll auf ein bis drei Prozent verbessert werden.
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