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Farfetch: Magere Quartalszahlen und Prognosen sorgen für Kursrutsch

Von Jan Schroder

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Bild: Farfetch

Der britische Online-Modehändler Farfetch Limited musste im zweiten Quartal des Geschäftsjahres 2023 einen Umsatzrückgang hinnehmen und enttäuschte damit die Markterwartungen. Der Aktienkurs des Unternehmens brach nach der Veröffentlichung der aktuellen Zahlen am Donnerstagabend umgehend um über 30 Prozent ein.

Im Zeitraum von April bis Juni erwirtschaftete der E-Commerce-Spezialist einen Umsatz in Höhe von 572,1 Millionen US-Dollar (526,4 Millionen Euro). Das entsprach einem Rückgang um 1,3 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Das Bruttowarenvolumen (GMV), das auch die Erlöse von Partnermarken auf der Onlineplattform einschließt, legte hingegen um 1,2 Prozent (währungsbereinigt +0,8 Prozent) auf 1,03 Milliarden US-Dollar zu.

Schwächere Nachfrage in den USA und China bremst die Entwicklung

Im Segment Digital Platform stieg das GMV trotz nachlassender Nachfrage in den USA und China um 6,9 Prozent (währungsbereinigt +6,6 Prozent) auf 944,2 Millionen US-Dollar. Dazu trug eine größere Anzahl aktiver Kund:innen bei, der durchschnittliche Bestellwert ging aufgrund höherer Rabatte allerdings zurück.

Im Bereich Brand Platform, der die eigenen Marken des Konzerns umfasst, sank das GMV um 40,8 Prozent (währungsbereinigt -41,9 Prozent) auf 63,4 Millionen US-Dollar, was unter anderem mit der Verschiebung von Lieferterminen und einem Rückgang der Bestellungen von Großhandels-Partner:innen begründet wurde. Das GMV in den eigenen Stores der Unternehmensgruppe schrumpfte um 17,5 Prozent (währungsbereinigt -18,6 Prozent) auf 24,9 Millionen US-Dollar, weil Zuwächse in Europa die Einbußen in den USA nicht ausgleichen konnten.

Das Management senkt die Jahresprognosen

Die niedrigere Bruttomarge trug dazu bei, dass der um Sondereffekte bereinigte Verlust vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 26,2 Prozent auf 30,6 Millionen US-Dollar anwuchs. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust von 281,3 Millionen US-Dollar (258,9 Millionen Euro), nachdem im Vorjahresquartal ein entsprechender Überschuss von 67,7 Millionen US-Dollar ausgewiesen worden war. Die erhebliche Veränderung resultierte nicht zuletzt aus der Neubewertung verschiedener Finanzinstrumente. Der Verlust pro Aktie belief sich demnach auf 0,68 US-Dollar. Bereinigt um Sondereffekte lag er bei 0,21 US-Dollar und übertraf damit die Erwartungen der Analyst:innen.

Die aktualisierten Jahresprognosen lagen hingegen unter den Markterwartungen. Für 2023 rechnet das Unternehmen jetzt nur noch mit einem Umsatz in Höhe von 2,5 Milliarden US-Dollar und einem GMV von etwa 4,4 Milliarden US-Dollar. Das Ziel für die um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge wurde auf +1 Prozent gekappt. Zuvor waren +1 bis +3 Prozent angepeilt worden.

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