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Frisches Geld zur Krisenbewältigung: Asos nimmt 247 Millionen Britische Pfund durch Kapitalerhöhung ein

Von Jan Schroder

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Der britische Bekleidungshändler Asos Plc hat sich angesichts der Corona-Krise mit einer Kapitalerhöhung zusätzliche Mittel verschafft. Am Mittwoch teilte das Unternehmen mit, dass es rund 15,8 Millionen zusätzliche Aktien erfolgreich platzieren konnte. Die daraus resultierenden Bruttoeinnahmen bezifferte der Einzelhändler auf etwa 247 Millionen Britische Pfund (280 Millionen Euro). An der Börse kam die Maßnahme gut an: Der Aktienkurs des Einzelhändlers stieg umgehend um mehr als 25 Prozent.

Asos hatte die Kapitalerhöhung nach eigenen Angaben mit seinen wichtigsten Aktionären abgestimmt. So seien insgesamt 95 Prozent der neuen Papiere von bestehenden Anteilseignern gezeichnet worden. Der größte Einzelaktionär, der dänische Bekleidungskonzern Bestseller, habe sich entsprechend seiner bisherigen Beteiligung von rund 26 Prozent an der Kapitalerhöhung beteiligt, erklärte Asos.

Asos sieht sich für eine längere Durststrecke gerüstet

Die Kapitalerhöhung hatte das Unternehmen am Dienstag im Rahmen der Vorstellung seiner Halbjahreszahlen angekündigt. Sie ist Bestandteil eines Maßnahmenpakets, mit dem der Bekleidungshändler seine Liquidität angesichts der gravierenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie sichern will. Darüber hinaus beschloss das Unternehmen Sparmaßnahmen und die Verschiebung von geplanten Investitionen. Es will zudem das Unterstützungsprogramm Covid Corporate Financing Facility nutzen, das die Bank of England aufgelegt hat.

Mit diesen Maßnahmen verfüge Asos über die finanziellen Mittel, um „18 Monate ohne eine Verbesserung der gegenwärtigen Handelsbedingungen zu überstehen“ und nach der Krise wieder in Wachstumsinitiativen investieren zu können, heißt es im Zwischenbericht.

CEO Beighton nach starken Halbjahreszahlen zuversichtlich

Im ersten Halbjahr 2019/20, das am 29. Februar endete, konnte Asos kräftige Zuwächse verbuchen. Der Konzernumsatz stieg um 21 Prozent auf knapp 1,6 Milliarden Britische Pfund (1,8 Milliarden Euro). Sowohl in Großbritannien (+20 Prozent) als auch im Ausland (+22 Prozent) stiegen die Erlöse um etwa ein Fünftel.

Durch die Senkung „nicht-strategischer Ausgaben“ konnte das Unternehmen seine Betriebskostenquote erheblich reduzieren. So stieg der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum von 4,5 auf 34,5 Millionen Britische Pfund. Der Halbjahresüberschuss sprang von 3,0 auf 23,1 Millionen Britische Pfund (26,2 Millionen Euro).

Entsprechend zufrieden zeigte sich CEO Nick Beighton: Asos sei „ein starker Start“ ins laufende Geschäftsjahr gelungen, lobte er in einer Mitteilung. Das Unternehmen habe „deutliche Fortschritte bei der Umsetzung seiner Prioritäten“ gemacht und Halbjahresresultate vorgelegt, die „besser als erwartet“ ausgefallen seien. Trotz der gegenwärtigen Lage zeigte sich Beighton zuversichtlich: „Die Covid-Krise bleibt offensichtlich weiterhin schwer für alle, und die kurzfristigen Aussichten sind höchst unsicher. Aber dank der Maßnahmen, die wir ergriffen haben, können wir uns darauf konzentrieren, dass Asos als stärkeres und besseres Unternehmen aus der Situation hervorgehen wird“, erklärte er.

Foto: Asos Facebook-Page

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