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Gerry Weber benötigt neuen Abschlussprüfer

Von Jan Schroder

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Beim Bekleidungsanbieter Gerry Weber International AG verzögert sich die Prüfung des Jahres- und Konzernabschlusses für das Geschäftsjahr 2020. Am Montagabend teilte der Konzern mit, dass die PricewaterhouseCoopers GmbH Wirtschaftsprüfungsgesellschaft (PwC) die Aufgabe nicht übernehmen könne. PwC habe im vergangenen Jahr „im Hinblick auf die Finanzierung der Gesellschaft Beratungsleistungen erbracht“. Daher bestehe aus Sicht des Wirtschaftsprüfers „die Besorgnis der Befangenheit“.

Der Vorstand werde nun „kurzfristig einen Antrag beim Amtsgericht auf Bestellung eines neuen Abschlussprüfers“ stellen und dann „schnellstmöglich einen neuen Termin für die Veröffentlichung des Jahres- und Konzernabschlusses 2020 bekanntgegeben“, teilte das Unternehmen mit. „Für die Gerry Weber Gruppe ist diese Entwicklung keine schöne Nachricht, wir werden durch einen außerhalb unseres Einflussbereichs liegenden Umstand gebremst”, erklärte Chief Financial Officer (CFO) Florian Frank in einer Mitteilung. Die weitere Entwicklung des Konzerns sei aber „nicht gefährdet“.

An seinen bestehenden Prognosen hielt der Bekleidungsanbieter aber ausdrücklich fest: So rechnet er für das Geschäftsjahr 2020 weiterhin mit einem Umsatz im Bereich von 260 bis 280 Millionen Euro. Beim normalisierten – also um die Effekte der Anwendung des Rechnungslegungsstandards IFRS 16 bereinigten – Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) erwartet das Unternehmen „einen negativen mittleren zweistelligen Millionenbetrag“. Für 2021 peilt der Vorstand beim Umsatz den selben Zielkorridor an. Das normalisierte EBITDA werde sich „voraussichtlich deutlich verbessern, aber weiterhin einen negativen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag erreichen“, erklärte der Konzern.

Foto: Gerry Weber Facebook-Page

Gerry Weber
Gerry Weber International AG