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Liquidität gestärkt: Gerry Weber sichert sich zusätzliche Mittel

Von Jan Schroder

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Der Bekleidungsanbieter Gerry Weber International AG hat angesichts der anhaltenden Auswirkungen der Covid-19-Pandemie seine Liquidität gestärkt. Durch eine „neue, besicherte Kreditfazilität“ erhalte das Unternehmen „mindestens rund fünf Millionen Euro“, erklärte Gerry Weber am Donnerstag in einer Mitteilung.

In diesem Zusammenhang bat der Konzern die Zeichner seiner Unternehmensanleihe um frisches Geld: Gläubigern, die Anleihen mit einem Nominal- beziehungsweise Rückzahlungsbetrag im Volumen von mindestens 100.000 Euro halten und zur Kreditvergabe an die Gesellschaft berechtigt sind, unterbreitete er das Angebot, diese nach Zuzahlung eines Barbetrags in gleicher Höhe „in eine Beteiligung in Höhe von mindestens 200.000 Euro an der Kreditfazilität zu tauschen“. Deren Gesamtvolumen belaufe sich auf bis zu zwölf Millionen Euro, durch die Zuzahlungen könnte dem Bekleidungsanbieter auf diesem Wege somit „bis zu sechs Millionen Euro zusätzliche Liquidität zufließen“, erklärte der Konzern. Gleichzeitig hätten sich „die drei größten Aktionäre der Gesellschaft zur Übernahme einer Backstop-Verpflichtung“ bereit erklärt, um „die Auszahlung von mindestens rund fünf Millionen Euro neuer Liquidität an die Gesellschaft zu gewährleisten“, teilte Gerry Weber mit.

Finanzvorstand Florian Frank erläuterte den Hintergrund der Maßnahmen: „Aufgrund der Ungewissheit, die die Covid-19-bedingten Schließungen in Deutschland mit sich bringen, ist die Gesellschaft proaktiv auf ihre Gläubiger zugegangen, um ihre Liquidität zu stärken und den zuvor eingeschlagenen erfolgreichen Turnaround fortzusetzen“, erklärte er in einer Mitteilung. „Die Gesellschaft freut sich über die zusätzliche finanzielle Unterstützung durch unsere Aktionäre und Gläubiger, die ihr Vertrauen in unseren laufenden Turnaround zeigt.“

Der Konzern bestätigte zudem seine Prognosen für das abgelaufene Geschäftsjahr 2020: Er erwartet damit weiterhin einen Jahresumsatz im Bereich von 260 bis 280 Millionen Euro. Das normalisierte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) werde voraussichtlich „einen negativen mittleren zweistelligen Millionenbetrag erreichen“, erklärte das Unternehmen.

Für 2021 rechnet das Management aufgrund der „erwarteten negativen Auswirkungen von Covid-19“ mit einem Umsatz in der gleichen Größenordnung wie im Vorjahr. Das normalisierte EBITDA werde sich „voraussichtlich deutlich verbessern, aber weiterhin einen negativen niedrigen zweistelligen Millionenbetrag erreichen“, teilte der Konzern mit. Die Gesellschaft gehe davon aus, „auf Grundlage der geplanten Leistungsziele und im Einklang mit der bisherigen Prognose für 2023 zum Ende des Jahres 2023 in der Lage zu sein, ihre finanziellen Verpflichtungen zu erfüllen, ausstehende Schulden erfolgreich zu refinanzieren und wieder Dividenden an ihre Aktionäre ausschütten zu können“, heißt es in einer Mitteilung.

Foto: Gerry Weber

Gerry Weber
Gerry Weber International AG