Golfino meldet Insolvenz an
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Nun hat es auch den Golfbekleidungsanbieter Golfino AG erwischt: Am Freitag musste das Unternehmen aus Glinde bei Hamburg die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. In einer Mitteilung machte es „gescheiterte Gespräche mit Banken und Investoren“ für den Schritt verantwortlich. Der Vorstand sehe aber „gute Chancen für eine Fortführung der Geschäfte“.
Nach eigenen Angaben war es Golfino nicht gelungen, nach dem Auslaufen eines Kredites die weitere Finanzierung seines Sanierungsprogramms sicherzustellen. Zwar hätten sich die Banken im Falle eines positiven Gutachtens zur Zukunft des Unternehmens und Erfolgen bei der Suche nach frischem Kapital „zunächst bereit erklärt, die Gesellschaft weiter zu begleiten“, letztlich sei es jedoch zu keiner Einigung gekommen. „Die negative Entscheidung der Banken steht unter dem Eindruck der Prognose eines weiteren Verlusts im Geschäftsjahr 2018/19 und der schwierigen Entwicklung der Branche“, erläuterte der Bekleidungsanbieter.
Golfino schrieb zuletzt rote Zahlen
Im vorangegangenen Geschäftsjahr 2017/18 hatte Golfino nach eigenen Angaben „erst zum zweiten Mal in der 33-jährigen Firmengeschichte einen Verlust erlitten“. Daraufhin hatte der Bekleidungsanbieter zusammen mit Restrukturierungsexperten ein „umfassendes Turnaround-Konzept“ erarbeitet und sich auf die Suche nach Investoren gemacht. Dieses Vorhaben sei allerdings bislang „nicht erfolgreich abgeschlossen worden“. Nach der Weigerung der Banken, die weitere Finanzierung zu gewährleisten, sei der Gang zum Insolvenzgericht „unausweichlich gewesen“, erklärte Golfino. Als Gründe für die aktuellen Schwierigkeiten nannte das Unternehmen „Umsatz- und Rohertragsrückgänge aus Einmaleffekten“. Zudem hätten „nicht operative Einmaleffekte“ das Geschäft belastet.
Probleme hatte Golfino zuletzt insbesondere im Großhandelsgeschäft. Dort seien die Umsätze auch in den vergangenen beiden Monaten „unter Plan“ geblieben, das Unternehmen. Demgegenüber hätten sich die Erlöse im eigenen Einzelhandel „weitgehend plangemäß“ entwickelt. Im Online-Geschäft seien sogar „überproportionale Steigerungen zum Geschäftsplan“ erzielt worden.
Nicht zuletzt dank der Zuwächse im E-Commerce gibt sich der Vorstand zuversichtlich, was die Zukunft der Marke angeht. Sie habe „international einen guten Ruf“ und „eine hervorragende Produktqualität“, heißt es in einer Mitteilung.
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Foto: Golfino AG