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JAB verkauft Belstaff an britischen Chemiekonzern

Von Jan Schroder

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Das britische Bekleidungsunternehmen Belstaff bekommt einen neuen Eigentümer. Am Montag wurde bekannt, dass die JAB Luxury GmbH die Marke an den britischen Chemiekonzern Ineos verkaufen wird. Die Transaktion soll im vierten Quartal dieses Jahres abgeschlossen werden. Über den Kaufpreis wurden keine Angaben gemacht.

Mit der Trennung von Belstaff hat die JAB Holding ihr Modeportfolio weiter verkleinert. Die Finanzholding der deutschen Unternehmerfamilie Reimann, die auch Großaktionär beim Kosmetikkonzern Coty ist, will sich künftig auf Investitionen in das Geschäft mit Kaffee und Lebensmitteln konzentrieren. Ihre Tochter JAB Luxury GmbH hatte erst kürzlich ihre Mehrheitsbeteiligung am Luxusschuhmacher Jimmy Choo an den US-Konzern Michael Kors verkauft. Auch für die Schuhmarke Bally, das letzte im Portfolio verbliebene Label aus dem Mode- und Lederwarensegment, wird seit Monaten ein Übernahmeinteressent gesucht.

Der neue Belstaff-Eigentümer Ineos ist bisher nicht im Modebusiness aktiv

Ineos, der zukünftige Eigentümer von Belstaff, ist bisher im Modegeschäft nicht in Erscheinung getreten. Durch zahlreiche Zukäufe in den vergangenen Jahren zählt der Konzern mit einem Jahresumsatz von vierzig Milliarden Britischen Pfund zu den führenden Unternehmen in der petrochemischen Industrie. Inzwischen verfügt er nach eigenen Angaben über 105 Standorte in 22 Ländern.

Was Ineos mit Belstaff vorhat, ist daher nicht ganz klar. Die Begründung für die Übernahme klingt erst einmal ausgesprochen patriotisch: Die „sehr britische Traditionsmarke“ kehre damit „in britischen Besitz zurück“, erklärte der Konzern in einer Mitteilung. Ausdrücklich erwähnt wurden aber auch Belstaffs historische „Verbindungen zur Automobilindustrie“. Da Ineos kürzlich überraschend verkündet hatte, eine eigene Autoproduktion aufbauen zu wollen, um einen Nachfolger für den urbritischen Geländewagen Rover Defender zu entwickeln, könnte hier ein Zusammenhang bestehen.

Belstaff soll innerhalb des Konzerns eigenständig geführt werden und nicht in eine der bestehenden Sparten integriert werden. Seine konkreten Zukunftspläne für die Marke will Ineos „zu gegebener Zeit“ verkünden.

Foto: Belstaff Facebook-Page
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