Kering kann Jahresgewinn mehr als verdoppeln
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Der französische Luxusgüterkonzern Kering SA konnte am Dienstag „herausragende“ Resultate für das Geschäftsjahr 2018 präsentieren. Vor allem dank des Modelabels Gucci wurde der Umsatz deutlich gesteigert. Der Jahresüberschuss fiel sogar mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr. Das lag an einem Kapitalgewinn infolge der Trennung vom deutschen Sportartikler Puma, aber auch an deutlich höheren Ergebnissen der verbliebenen Marken.
Der Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen – also ohne die Anteile der inzwischen abgegebenen Marken Puma, Volcom und Stella McCartney sowie des Labels Christopher Kane – erreichte 2018 eine Höhe von 13,7 Milliarden Euro. Damit übertraf er das Vorjahresniveau um 26,3 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate sogar bei 29,4 Prozent. In allen wichtigen Marktregionen wurden die Erlöse deutlich verbessert: Währungsbereinigt stiegen sie in Nordamerika um 37,8 Prozent, im asiatisch-pazifischen Raum um 33,8 Prozent, in Japan um 23,9 Prozent und in Westeuropa um 23,7 Prozent.
Der Höhenflug von Gucci hält an
Herausragend entwickelte sich weiterhin das Luxuslabel Gucci, das über die Hälfte des Konzernumsatzes beisteuerte. Seine Erlöse wuchsen um 33,4 Prozent (währungsbereinigt +39,6 Prozent) auf 8,3 Milliarden Euro. Auch das Modehaus Yves Saint Laurent konnte erneut kräftig zulegen. Dort stieg der Umsatz um 16,1 Prozent (währungsbereinigt +18,7 Prozent) auf 1,7 Milliarden Euro.
Weiterhin im Umbruch befindet sich Bottega Veneta, nachdem der langjährige Chefdesigner Tomas Maier im vergangenen Sommer ausgeschieden war. Die Erlöse der Marke sanken um 5,7 Prozent (währungsbereinigt -3,4 Prozent) auf 1,1 Milliarden Euro. Große Hoffnungen setzt der Konzern nun auf Maiers Nachfolger Daniel Lee. Die Reaktionen auf dessen erste Entwürfe für das Label seien „sehr ermutigend“ gewesen, erklärte Kering. Ende Februar wird Lee seine neue Kollektion in Mailand auf dem Laufsteg präsentieren.
Die übrigen Konzernmarken kamen zusammen auf einen Umsatz in Höhe von 2,1 Milliarden Euro, was einem Wachstum um 29,8 Prozent (währungsbereinigt +32,1 Prozent) entsprach. Nach Angaben von Kering konnten dabei insbesondere die Labels Balenciaga und Alexander McQueen „glänzende“ Resultate erzielen. Ein deutliches Umsatzplus verbuchten auch die konzernübergreifenden Geschäftsfelder. Die Erlöse in diesem Segment, das von der Brillensparte Kering Eyewear dominiert wird, stiegen um 38,3 Prozent (währungsbereinigt +42,1 Prozent) auf 418,5 Millionen Euro.
Trennung von Puma sorgt für hohen Kapitalgewinn
Überdurchschnittliche Umsatzzuwächse in den eigenen Boutiquen (währungsbereinigt +31,0 Prozent) und im Online-Geschäft (währungsbereinigt +71,3 Prozent) sorgten neben Kostenkontrollmaßnahmen für einen kräftigen Anstieg der operativen Marge. So wurde das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 47,3 Prozent auf 3,7 Milliarden Euro gesteigert. Der Jahresüberschuss nach Minderheitenanteilen fiel sogar mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr: Er sprang von 1,8 auf 3,7 Milliarden Euro (+108,1 Prozent). Großen Anteil daran hatten aber die Marke Puma, die nach der Jahreshauptversammlung im Mai in die Selbständigkeit entlassen wurde. Im Zuge der Trennung verbuchte Kering einen Kapitalgewinn in Höhe von etwa 1,1 Milliarden Euro. Der auf die Anteilseigner entfallende Nettogewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen – also ohne die Ergebnisbeiträge der inzwischen abgegebenen Marken – wuchs um 49,3 Prozent auf 2,8 Milliarden Euro.
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