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Krise bei Ted Baker: CEO Lindsay Page tritt nach Gewinnwarnung zurück

Von Jan Schroder

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Beim britischen Bekleidungsanbieter Ted Baker Plc. häufen sich die Probleme: Am Dienstag legte das Unternehmen einen ernüchternden Zwischenbericht vor, senkte seine Gewinnprognose und strich die Dividende. Gleichzeitig verkündete Ted Baker, dass CEO Lindsay Page und Executive Chairman David Bernstein mit sofortiger Wirkung zurückgetreten seien.

Für den Bekleidungshändler, der im ersten Halbjahr tief in die Verlustzone gerutscht war, verlief auch die zweite Jahreshälfte bislang enttäuschend. In den 17 Wochen zwischen dem 11. August und dem 7. Dezember lag der Umsatz bei 203,8 Millionen Britischen Pfund (242,2 Millionen Euro). Damit verfehlte er das entsprechende Vorjahresniveau um 0,3 Prozent (währungsbereinigt -1,2 Prozent) Auf organischer Basis, also bereinigt um die Effekte von hinzugekauften und abgegebenen Geschäftsbereichen, sanken die Erlöse sogar um 3,1 Prozent (währungsbereinigt -3,9 Prozent).

Die Umsatzentwicklung war zuletzt enttäuschend

Probleme bereitete vor allem der eigene Einzelhandel, dessen Umsatz um 5,7 Prozent (währungsbereinigt -6,4 Prozent) auf 143,0 Millionen Britische Pfund zurückging. Im Großhandelsgeschäft stieg der Umsatz um 15,1 Prozent (währungsbereinigt +13,7 Prozent) auf 60,8 Millionen Britische Pfund, was aber hauptsächlich an geänderten Lieferterminen lag.

Das Unternehmen machte das „ungewöhnlich warme Wetter in Großbritannien und Europa“ dafür verantwortlich, dass die Nachfrage im September überraschend schwach gewesen war. Zudem seien die Umsätze im November und am Black Friday „unter den Erwartungen“ geblieben. Dadurch seien auch die Margen niedriger ausgefallen. Einen Aufschwung in den verbleibenden Wochen des Geschäftsjahres, das am 25. Januar endet, erwartet das Management nicht: Die „schwierigen Handelsbedingungen“ würden voraussichtlich auch in den „Schlüsselmonaten“ Dezember und Januar anhalten, räumte das Unternehmen in einer Mitteilung ein. Daher sei es nötig, mit „vorsichtigeren Aussichten“ in den Rest des Jahres zu gehen.

Das Unternehmen erwartet einen Gewinneinbruch und setzt die Dividendenzahlung aus

Konkret rechnet das Unternehmen nun für das Gesamtjahr nur noch mit einem Gewinn vor Steuern von „mindestens“ fünf Millionen Britischen Pfund. Abhängig vom Verlauf des Weihnachtsgeschäft liege das Potenzial bei bis zu zehn Millionen Britischen Pfund. In jedem Fall wird das Vorsteuerergebnis das Vorjahresniveau von 50,9 Millionen Britischen Pfund klar verfehlen.

Die vergangenen zwölf Monate seien „zweifellos die schwierigsten in unserer Geschichte“ gewesen, räumte Ted Baker ein und kündigte angesichts der schwachen Entwicklung Sofortmaßnahmen an: So beauftragte der Bekleidungsanbieter die Unternehmensberatung Alix Partners damit, eine umfassende Kostenanalyse vorzunehmen. Zudem würden die Vermögensbestände weiterhin untersucht. Darüber hinaus setzte das Unternehmen die Dividendenausschüttungen bis auf Weiteres aus. Die Zahlungen würden „zu einem angemessenen Zeitpunkt“ wieder aufgenommen, erklärte Ted Baker.

Auch Executive Chairman David Bernstein tritt mit sofortiger Wirkung zurück

Angesichts der allgegenwärtigen Probleme erklärte CEO Lindsay Page seinen Rücktritt mit sofortiger Wirkung. Er hatte den Chefsessel erst im April übernommen, nachdem Unternehmensgründer Ray Kelvin abgetreten war. Ihm war von zahlreichen Mitarbeiterinnen Fehlverhalten vorgeworfen worden. Übergangsweise wird nun Chief Financial Officer (CFO) Rachel Osborne das Unternehmen leiten, die erst vor wenigen Wochen zu Ted Baker gekommen war. Die Suche nach einem neuen permanenten CEO soll im Januar kommenden Januar aufgenommen werden.

Der Rücktritt von Page war nicht der einzige, den Ted Baker am Dienstag zu verkünden hatte: Auch Executive Chairman David Bernstein legte seinen Posten nieder. Sharon Baylay werde den Verwaltungsrat führen, bis ein neuer Chairman gefunden sei, erklärte das Unternehmen.

Foto: Ted Baker

Ted Baker
Ted Baker Plc.