Levi Strauss: Starkes Schlussquartal beflügelt Jahresresultate
30. Jan. 2025
Der US-amerikanische Bekleidungsanbieter Levi Strauss & Co. hat im Weihnachtsgeschäft die Erwartungen übertroffen und am Mittwochabend überraschend starke Resultate für das Geschäftsjahr 2023/24 vorgelegt. Die Prognosen für das laufende Jahr blieben allerdings hinter den Markterwartungen zurück. Daher rutschte der Aktienkurs zwischenzeitlich um fast sieben Prozent ab.
In den drei Monaten vor dem 1. Dezember belief sich der Konzernumsatz auf 1,84 Milliarden US-Dollar (1,77 Milliarden Euro) und lag damit um zwölf Prozent über dem Niveau des Vorjahresquartals. Auf organischer Basis – also bereinigt um Währungs- und Kalendereffekte sowie um Veränderungen im Portfolio – stiegen die Erlöse um acht Prozent.
Der Nettogewinn wächst im vierten Quartal um 44 Prozent
Das deutliche Plus im Schlussquartal verdankte das Unternehmen kräftigen Zuwächsen in allen Marktregionen. In Amerika wuchs der Umsatz der Kernmarke Levi’s um zwölf Prozent (organisch +9 Prozent) auf 995 Millionen US-Dollar, in Europa um 15 Prozent (organisch +6 Prozent) auf 434 Millionen US-Dollar und in Asien um neun Prozent (organisch +9 Prozent) auf 286 Millionen US-Dollar.
Die kleineren Konzernmarken kamen zusammen auf einen Quartalsumsatz von 124 Millionen US-Dollar, was einer Steigerung um zehn Prozent (organisch +5 Prozent) gegenüber dem Vorjahreszeitraum entsprach. Das Label Dockers konnte um neun Prozent (organisch +5 Prozent) zulegen, Beyond Yoga erzielte ein Plus von zehn Prozent (organisch +4 Prozent).
Dank deutlich höherer Margen wuchs das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) um 23 Prozent auf 247 Millionen US-Dollar. Der Nettogewinn stieg um 44 Prozent auf 183 Millionen US-Dollar (176 Millionen Euro).
CEO Michelle Gass sieht das Unternehmen „gut aufgestellt“
Im gesamten Geschäftsjahr 2023/24 erreichte der Konzernumsatz eine Höhe von knapp 6,4 Milliarden US-Dollar. Das entsprach einer ausgewiesenen und organischen Steigerung um drei Prozent gegenüber dem Vorjahr. Zuvor hatte das Management nur mit einem Wachstum um ein Prozent gerechnet.
Das um Sondereffekte bereinigte EBIT erhöhte sich um 17 Prozent auf 650 Millionen US-Dollar. Der ausgewiesene Nettogewinn ging um 16 Prozent auf 211 Millionen US-Dollar zurück, bereinigt um Einmalfaktoren stieg er allerdings um 14 Prozent auf 503 Millionen US-Dollar.
CEO Michelle Gass blickte angesichts der jüngsten Entwicklung zuversichtlich auf die kommenden Monate. „Wir haben ein starkes viertes Quartal und ein starkes Weihnachtsgeschäft erlebt und sind für das Jahr 2025 gut aufgestellt“, erklärte sie in einem Statement. Die stärkere Fokussierung auf die Kernmarke Levi’s zeige Wirkung, betonte Gass und verwies auf die „breit angelegten Stärke in den Bereichen Damen- und Herrenbekleidung, DTC und Großhandel“.
Die aktuellen Prognosen verfehlen die Markterwartungen
Die konkreten Prognosen für das laufende Jahr fielen allerdings verhalten aus. Das Management rechnet für 2024/25 mit einem Umsatzrückgang um ein bis zwei Prozent. Auf organischer Basis sollen die Erlöse um 3,5 bis 4,5 Prozent zulegen.
Die bereinigte EBIT-Marge, die im vergangenen Jahr bei 10,2 Prozent gelegen hatte, will das Unternehmen auf 10,9 bis 11,1 Prozent steigern. Das Ziel für den um Sondereffekte bereinigte verwässerten Gewinn pro Aktie liegt allerdings lediglich zwischen 1,20 und 1,25 US-Dollar, weil das Unternehmen negative Währungseffekte und höhere Steuerbelastungen erwartet. Im jüngsten Geschäftsjahr waren 1,25 US-Dollar erreicht worden.
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