Nach schwachen Quartalszahlen: Kering gibt Gewinnwarnung ab
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Der französische Luxusgüterkonzern Kering SA hat seine Talfahrt im dritten Quartal des Geschäftsjahres 2024 fortgesetzt. Angesichts des anhaltenden Abwärtstrends, der vor allem auf Umsatzeinbußen in Asien zurückzuführen war, warnte das Unternehmen am Mittwochabend davor, dass der operative Gewinn in diesem Jahr deutlich geringer als erwartet ausfallen dürfte.
Im Zeitraum von Juli bis September belief sich der Konzernumsatz auf 3,79 Milliarden Euro. Damit verfehlte er das Niveau des Vorjahresquartals um 15 Prozent. Bereinigt um Währungseffekte und Veränderungen im Portfolio sanken die Erlöse um 16 Prozent.
Der Umsatz von Gucci sinkt um mehr als ein Viertel
Ausschlaggebend für das deutliche Minus waren die erneut schwachen Zahlen der Modehauses Gucci. Dessen Umsatz sank um 26 Prozent (währungsbereinigt -25 Prozent) auf 1,64 Milliarden Euro. Beim Label Yves Saint Laurent schrumpften die Erlöse um 13 Prozent (währungsbereinigt -12 Prozent) auf 670 Millionen Euro.
Aufwärts ging es hingegen bei der Marke Bottega Veneta, die ein Plus von vier Prozent (währungsbereinigt +5 Prozent) auf 397 Millionen Euro erzielen konnte. Die kleineren Labels des Konzerns, zu denen beispielsweise Balenciaga, Alexander McQueen und Brioni gehören, kamen zusammen auf Umsätze in Höhe von 686 Millionen Euro, was einem Rückgang um 15 Prozent (währungsbereinigt -14 Prozent) gegenüber dem Vorjahresquartal entsprach.
Kräftig zulegen konnten die übrigen Geschäftsbereiche, zu denen etwa Kering Eyewear und Kering Beauté gehören. Der Gesamtumsatz dieser Segmente stieg um 32 Prozent auf 440 Millionen Euro. Der deutliche Zuwachs war allerdings nicht zuletzt der Übernahme des Parfüm-Labels Creed zu verdanken. Auf vergleichbarer Basis stiegen die Erlöse lediglich um sieben Prozent.
In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres sank der Konzernumsatz damit nominal und auf vergleichbarer Basis um zwölf Prozent auf 12,8 Milliarden Euro.
Das Management erwartet einen erheblichen Rückgang des operativen Gewinns
Das Management zeigte sich angesichts der enttäuschenden Zahlen pessimistischer. Es rechnet nun damit, dass die „erheblichen Unsicherheiten“ die Nachfrage nach Luxusgütern auch in den kommenden Monaten belasten dürften, und räumte ein, dass die Entwicklung im dritten Quartal „stärker als erwartet“ gebremst worden sei.
Daher prognostiziert der Konzern nun für das laufende Jahr nur noch einen um Sondereffekte bereinigten Betriebsgewinn auf vergleichbarer Basis in Höhe von etwa 2,5 Milliarden Euro. Im vergangenen Jahr hatte er noch bei 4,75 Milliarden Euro gelegen.