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Nach starkem Geschäftsjahr 2021: Adidas erwartet trotz des Ukraine-Kriegs deutliche Zuwächse

Von Jan Schroder

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Foto: Adidas AG

Der deutsche Sportartikelanbieter Adidas AG konnte im Geschäftsjahr 2021 kräftige Zuwächse beim Umsatz und Ergebnis erzielen. Trotz der zusätzlichen Belastungen infolge der russischen Invasion in die Ukraine werde auch für das laufende Jahr ein zweistelliges Umsatzplus und ein höherer Gewinn erwartet, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit.

Das vergangene Jahr stand im Zeichen der Erholung von den Folgen der Covid-19-Pandemie, die 2020 die Geschäfte schwer beeinträchtigt hatten. So stieg der Umsatz aus fortgeführten Geschäftsbereichen – also ohne den Anteil der inzwischen verkauften Marke Reebok – gegenüber dem Vorjahr um 15,2 Prozent auf 21,2 Milliarden Euro. Bereinigt um Wechselkursveränderungen lag die Wachstumsrate nach Angaben des Unternehmens bei 16 Prozent.

Kräftige Zuwächse in Europa und Amerika beflügeln den Jahresumsatz

Anhaltende Probleme in einigen Märkten verhinderten eine noch deutlichere Steigerung: „Insgesamt haben das herausfordernde Marktumfeld in China, weitreichende Lockdowns im Zusammenhang mit Covid-19 in Asien-Pazifik sowie branchenweite Beeinträchtigungen der Lieferkette das Umsatzwachstum auf das Gesamtjahr gesehen um über 1,5 Milliarden Euro gedämpft“, erklärte Adidas.

Kräftig zulegen konnte der Konzern vor allem in Europa und Amerika. In der Region EMEA, die Europa, den Nahen Osten und Afrika umfasst, wuchs der Umsatz aus fortgeführten Geschäften um 23,0 Prozent (währungsbereinigt +24,0 Prozent) auf 7,76 Milliarden Euro, in Nordamerika um 13,0 Prozent (währungsbereinigt +16,6 Prozent) auf 5,11 Milliarden Euro und in Lateinamerika um 39,8 Prozent (währungsbereinigt +47,2 Prozent) auf 1,45 Milliarden Euro. In China stiegen die Erlöse hingegen lediglich um 5,9 Prozent (währungsbereinigt +3,0 Prozent) auf 4,60 Milliarden Euro, im restlichen asiatisch-pazifischen Raum lagen sie bei 2,18 Milliarden Euro und damit um 4,7 Prozent (währungsbereinigt +7,7 Prozent) über dem Vorjahresniveau.

Nach dem jüngsten Gewinnsprung erhöht der Konzern die Dividende

Dank der deutlichen Umsatzsteigerung „in Kombination mit der verbesserten Bruttomarge und den niedrigeren Aufwendungen aus der betrieblichen Tätigkeit im Verhältnis zum Umsatz“ gelang dem Konzern ein kräftiger Gewinnsprung. Das operative Ergebnis aus fortgeführten Geschäftsbereichen erreichte eine Höhe von 1,99 Milliarden Euro und wurde gegenüber dem Vorjahreswert von 746 Millionen Euro mehr als verdoppelt (+166,3 Prozent), der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäften fiel mit 1,49 Milliarden Euro sogar mehr als dreimal so hoch aus wie 2020 (+223,4 Prozent).

Der ausgewiesene auf die Anteilseigner entfallende Gewinn, in dem auch die Beiträge von Reebok berücksichtigt sind, sprang von 432 Millionen Euro auf 2,12 Milliarden Euro (+389,6 Prozent). Angesichts der deutlichen Ergebnisverbesserung soll die Jahresdividende um zehn Prozent auf 3,30 Euro pro Aktie angehoben werden.

Im vierten Quartal erhält Adidas aufgrund von Lieferengpässen den erwarteten Dämpfer

Im vierten Quartal wurde der Aufschwung allerdings wie erwartet zwischenzeitlich gestoppt. „Erhebliche Lieferengpässe infolge der Lockdowns in Vietnam im vergangenen Jahr, das herausfordernde Marktumfeld in China sowie Lockdowns im Zusammenhang mit Covid-19 in Asien-Pazifik haben das Umsatzwachstum im vierten Quartal 2021 um mehr als 400 Millionen Euro verringert“, räumte das Unternehmen ein.

Mit 5,14 Milliarden Euro lagen die Erlöse im Zeitraum von Oktober bis Dezember daher geringfügig unter dem entsprechenden Vorjahresniveau (-0,1 Prozent, währungsbereinigt -3 Prozent). Der Gewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen sank um 13,8 Prozent auf 123 Millionen Euro.

CEO Kasper Rorsted zeigte sich mit den vorgelegten Zahlen insgesamt zufrieden: „Im Geschäftsjahr 2021 haben wir trotz einer Vielzahl externer Faktoren, die das ganze Jahr hindurch Angebot und Nachfrage belasteten, sehr gute Ergebnisse erzielt“, erklärte er in einer Mitteilung. „In Märkten, die keinen größeren Beeinträchtigungen ausgesetzt waren, haben wir eine starke Umsatzdynamik erreicht, wie die zweistelligen Umsatzzuwächse in EMEA, Nordamerika und Lateinamerika zeigen.“

Trotz des Ukraine-Kriegs prognostiziert das Unternehmen für 2022 zweistellige Zuwächse beim Umsatz und Gewinn

Trotz der zusätzlichen Belastungen infolge des russischen Angriffs auf die Ukraine blickte der Konzernchef zuversichtlich auf die kommenden Monate: „Im Jahr 2022 werden wir auf dieser Dynamik aufbauen und – trotz erhöhter Unsicherheit – sowohl unseren Umsatz als auch unseren Gewinn weiter im zweistelligen Prozentbereich steigern“, so Rorsted.

Konkret rechnet Adidas für 2022 mit einem währungsbereinigten Umsatzwachstum um elf bis 13 Prozent. „Diese Wachstumsprognose enthält bereits ein Risiko von bis zu 250 Millionen Euro aus dem Russland/GUS-Geschäft – was rund 50 Prozent der Gesamterlöse des Unternehmens in der Region entspricht – aufgrund des Krieges in der Ukraine und spiegelt die Entscheidung des Unternehmens, den Betrieb seiner Geschäfte und seines Onlinehandels in Russland bis auf weiteres einzustellen, wider“, teilte der Konzern mit.

Zudem erwartet das Management eine deutliche Verbesserung der operativen Marge von 9,4 Prozent im vergangenen Jahr auf 10,5 bis 11,0 Prozent. Daher prognostizierte das Unternehmen eine Steigerung des Gewinns aus fortgeführten Geschäften auf 1,8 bis 1,9 Milliarden Euro.

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