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Nach Übernahme durch Fosun: Tom Tailor stellt Strategie vor

Von Jan Schroder

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Der Hamburger Bekleidungsanbieter Tom Tailor GmbH kann erst einmal durchatmen. Nach der in der vergangenen Woche vollzogenen vollständigen Übernahme durch den chinesischen Mischkonzern Fosun International Limited sei die Finanzierung langfristig gesichert, teilte das Unternehmen am Mittwoch mit. Zudem erhielt Tom Tailor den benötigten Hilfskredit: „Die zusätzliche Finanzierungssumme über 100 Millionen Euro, welche aufgrund der Corona-Auswirkungen notwendig ist, wurde am 22. September ausgezahlt“, heißt es in einer Mitteilung.

„Mit der Finalisierung der rechtlichen und finanziellen Restrukturierungsschritte können wir uns nun vollkommen auf die Fortsetzung der Tom Tailor Erfolgsgeschichte fokussieren“, erklärte Finanzvorstand Christian Werner in einer Mitteilung. Dabei sieht sich der Bekleidungsanbieter in einer Erfolg versprechenden Position: „Für den sich durch Covid-19 verstärkenden Mega-Trend der ‚Casualisierung‘ ist die Marke Tom Tailor mit ihrem Produktportfolio bestens aufgestellt“, erklärte das Unternehmen. Aufgrund der „soliden finanziellen Entwicklung der Marke Tom Tailor vor der Covid-19-Krise“ sei das Management „davon überzeugt, dass die Tom Tailor GmbH die heutigen und zukünftigen Herausforderungen erfolgreich meistern und spätestens ab dem Jahr 2022 an das Wachstum in 2019 anknüpfen kann.“

Tom Tailor will die Digitalisierung vorantreiben und das Sortiment optimieren

Gleichzeitig kündigten die Hamburger weitere Reformen an: „Eine der wesentlichen strategischen Säulen werden kontinuierliche Investitionen in die Qualität der Produkte und ein höherer Anteil an nachhaltigen Artikeln und Materialien sein“, heißt es in einer Mitteilung. Zudem werde „die Anzahl der Kollektionen sowie die saisonalen Verkaufszeiträume in den Tom Tailor Showrooms ab Januar 2021 optimiert“.

Ziel dieser Maßnahmen sei es, das Kerngeschäft mit bestehenden Handelspartnern insbesondere in der DACH-Region weiter zu stärken. Expandieren will das Unternehmen zudem in Südosteuropa: Dort soll das Wachstum ab dem kommenden Jahr „durch die Eröffnung zusätzlicher Retail-Stores in Kombination mit der Einführung einer Online-Präsenz in den jeweiligen Landessprachen forciert werden.“

Darüber hinaus kündigte Tom Tailor an, „die Digitalisierung entlang der gesamten Wertschöpfungskette“ weiter voranzutreiben. „Dies betrifft sowohl die Produktentwicklungs- und Verkaufsprozesse als auch den Ausbau des Online-Geschäfts im eigenen Tom Tailor E-Shop sowie die Zusammenarbeit mit Online-Händlern“, erläuterte das Unternehmen.

In Deutschland werden rund 70 Stellen gestrichen

Außerdem sollen die Investitionen in Social-Media-Auftritte und weitere digitale Kommunikationskanäle erhöht werden. „Dabei wird künftig vermehrt auf Emotionalität, klare Bildsprache sowie Storytelling gesetzt, um den Endkunden die Marken-DNA von Tom Tailor noch besser zu vermitteln und die Identität weiter zu stärken“, teilte der Bekleidungsanbieter mit. Gleichzeitig soll der Markenwert durch die Einschränkung von Rabattaktionen in den eigenen Vertriebskanälen gesteigert werden.

Angesichts der Folgen der Covid-19-Pandemie setzt das Unternehmen aber auch weiterhin auf Sparmaßnahmen, um „die Kostenstrukturen weiter zu optimieren“. So sollen bis zum Ende dieses Monats rund 70 Arbeitsplätze in Deutschland abgebaut werden.

Foto: Tom Tailor, Fotografin: Sabine Skiba

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