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Primark steigert Halbjahresumsatz um 59 Prozent

Von Jan Schroder

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Foto: FashionUnited

Der irische Textildiscounter Primark hat sich in der ersten Hälfte des Geschäftsjahres 2021/22 kräftig erholt. Der Umsatz und das operative Ergebnis der Handelskette lagen wie bereits Ende Februar angekündigt deutlich über dem Niveau des Vorjahreszeitraums, in dem die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie die Geschäfte erheblich belastet hatten. Sorgen bereiten allerdings die derzeit stark steigenden Kosten: Dem aktuellen „Inflationsdruck“ werde der Bekleidungsanbieter in den kommenden Monaten mit „gezielten Preiserhöhungen“ begegnen, teilte der Mutterkonzern Associated British Foods Plc (ABF) am Dienstag in einem Zwischenbericht mit.

In den 24 Wochen vor dem 5. März erwirtschaftete Primark demnach einen Umsatz in Höhe von 3,54 Milliarden Britischen Pfund (4,21 Milliarden Euro). Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das eine Steigerung um 59 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um 64 Prozent. Das Vorkrisenniveau erreichte der Bekleidungsanbieter aber noch nicht wieder: Der Umsatz habe um vier Prozent unter dem Vergleichswert des Jahres 2019/20 gelegen, erklärte ABF. Auf vergleichbarer Fläche sei er um zehn Prozent zurückgegangen.

In Großbritannien und Kontinentaleuropa liegen die Umsätze weiterhin unter dem Vorkrisenniveau

„Die Umsatzentwicklung wurde durch die Omikron-Infektionen in der Mitte dieses Halbjahres gestört, aber danach zogen die flächenbereinigten Erlöse in Großbritannien und Irland stark an“, erklärte ABF. „In Kontinentaleuropa verlief die Erholung jedoch langsamer, da einige Beschränkungen länger andauerten und die Kundenfrequenz schwächer blieb.“

Insgesamt verfehlten die Umsätze auf vergleichbarer Fläche in Großbritannien (-8 Prozent) und auf dem europäischen Kontinent (-14 Prozent) das Vergleichsniveau von vor zwei Jahren. Deutlich zulegen konnte Primark aber in den USA: Dank zahlreicher Neueröffnungen wuchs der dortige Umsatz gegenüber dem ersten Halbjahr 2019/20 um 37 Prozent. Flächenbereinigt stieg er immerhin um ein Prozent.

Angesichts des steigenden Kostendrucks kündigt Primark „gezielte Preiserhöhungen“ an

Auch beim Ergebnis machte Primark im Vergleich zum Vorjahreszeitraum dank des Umsatzwachstums und gezielter Sparmaßnahmen kräftige Fortschritte: Die operative Marge erreichte mit 11,7 Prozent wieder das Vorkrisenniveau, der um Sondereffekte bereinigte Betriebsgewinn sprang von 43 auf 414 Millionen Britische Pfund (492 Millionen Euro). Angesichts stark steigender Material- und Lieferkosten rechnet der Mutterkonzern allerdings mit einem Rückgang der operativen Marge im zweiten Halbjahr. Im gesamten Geschäftsjahr werde sie nach gegenwärtigen Erkenntnissen eine Höhe von etwa zehn Prozent erreichen, erklärte ABF. Der Konzern kündigte zudem Maßnahmen an, um die Margen zu stabilisieren: „Angesichts des zunehmenden Inflationsdrucks und des stärkeren Dollars werden wir bei einigen unserer Herbst- und Winterartikel selektive Preiserhöhungen vornehmen“, heißt es im Zwischenbericht.

Das Unternehmen bekräftigte zudem seine Expansionspläne: Die Zahl der Primark-Filialen, die Anfang März bei 402 gelegen hatte, soll im Laufe der kommenden fünf Jahre weiterhin auf etwa 530 gesteigert werden. „Wachstumsmärkte“ seien dabei insbesondere die USA, Frankreich, Italien und die Iberische Halbinsel, erklärte ABF. Zudem ist noch für dieses Jahr der Markteintritt in Rumänien und der Slowakei geplant. Gleichzeitig stärkt der Bekleidungsanbieter seine Internetpräsenz: In Großbritannien wurde bereits eine neue Website mit zusätzlichen Features gestartet, in den übrigen Märkten soll sie bis zum Herbst eingeführt werden. Die Eröffnung eines eigenen Onlineshops steht aber weiterhin nicht auf der Agenda.

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