Puig kündigt Börsengang an

Über einen möglichen Börsengang des spanischen Mode- und Kosmetikkonzerns Puig wurde schon seit Monaten spekuliert. Nun machte die Muttergesellschaft von Marken wie Carolina Herrera, Nina Ricci, Paco Rabanne, Jean Paul Gaultier und Dries Van Noten den ersten Schritt. Am Montag stellte das Unternehmen konkrete Pläne für den IPO vor.

Die Familie Puig behält die Anteilsmehrheit

Demnach beabsichtigt der Konzern, für die Aktien der Dachgesellschaft Puig Brands SA die Notierung an den spanischen Börsen in Barcelona, Madrid, Bilbao und Valencia zu beantragen. Dort sollen die Anteilsscheine künftig im Segment Mercado Continuo gehandelt werden.

In einem ersten Schritt will das Unternehmen nach eigenen Angaben neue Aktien an den Börsen platzieren. Davon erhofft sich Puig nach jetzigem Stand Einnahmen in Höhe von etwa 1,25 Milliarden Euro. Danach soll eine zweite, größere Tranche von Anteilsscheinen angeboten werden, die sich derzeit im Besitz der Mehrheitseigentümerin Puig SL befindet. Die Gesellschaft, hinter der die Gründerfamilie Puig steht, werde auch nach der geplanten Transaktion weiterhin die Mehrheit an der Unternehmensgruppe halten, heißt es in einer Mitteilung.

Konzernchef Marc Puig sieht „entscheidenden Schritt“ in der Firmengeschichte

Marc Puig, der Chairman und CEO des Konzerns, bezeichnete den Börsengang als „entscheidenden Schritt in der 110-jährigen Geschichte von Puig“. Im Rahmen des jetzt vorgestellten Plans bewahre die Unternehmensgruppe die Stabilität eines familiengeführten Unternehmens, sichere sich aber auch zusätzliche Vorteile. Für jedes Familienunternehmen sei es „wichtig, die richtigen Kontrollmechanismen einzurichten, insbesondere bei Generationswechseln“, erklärte Marc Puig in einem Statement.

„Als Familienunternehmen, das gleichzeitig den Märkten gegenüber Rechenschaft ablegen muss, haben wir während unserer nächsten Entwicklungsphase bessere Wettbewerbschancen im internationalen Kosmetikmarkt“, betonte der Konzernchef. Als börsennotierte Gesellschaft werde das Unternehmen zudem seine Strukturen den weltweit führenden Familienunternehmen in der Branche angleichen.