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Re-Shoring: C&A stellt nachhaltige Kleidung in Deutschland her

Von Weixin Zha

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Der Modekonzern C&A will ab Herbst wieder Kleidung in Deutschland herstellen.

In der neuen “Factory for Innovation in Textiles” in Mönchengladbach sollen nicht nur innovative, nachhaltige Kleidungsstücke entwickelt werden, sondern auch größere Mengen hochautomatisiert hergestellt werden. Dafür plant das neue Werk in den kommenden Monaten rund 100 Mitarbeiter einzustellen. In der Fabrik wird es eine hochautomatisierte Näherei und Wäscherei geben; anfangs sollen 400.000 Paar Jeans pro Jahr und später 800.000 hergestellt werden.

Der neue Standort werde mehr sein, als nur ein Labor für Prototypen, sagte Giny Boer, Geschäftsführerin von C&A Europe. „Es geht um die Produktion in größeren Stückzahlen”, betonte sie in einer Mitteilung am Samstag. In der Fabrik sollen digitale Prozesse mit nachhaltigen Prozessen verbunden und „neue Standards für die weltweite Produktion” geschaffen werden.

Neue Impulse für die Textilindustrie in Europa

Nach Jahrzehnten der Auslagerung von Produktion und Entwicklung in ferne Länder, ließen zuletzt vor allem Luxushäuser wie Hermès oder Chanel noch Kleidung und Accessoires in Westeuropa herstellen. Aber kürzere und nachhaltigere Transportwege, Kundenwünsche nach schnell verfügbaren Produkten und die Möglichkeiten der Automatisierung lassen das Re-Shoring – die Rückführung der Produktion – zunehmend interessanter erscheinen.

„Diese Investition von C&A unterstreicht, dass die Textilindustrie hier bei uns, mitten in Europa, wieder neue Impulse setzt“, sagte Rolf Königs, der Vorsitzende des Verbands der Rheinischen Textil- und Bekleidungsindustrie in der Mitteilung. Für seine innovative Fabrik arbeitet C&A mit lokalen Partnern wie der Hochschule Niederrhein, der Textilakademie Nordrhein-Westfalen, der RWTH Aachen und Start-ups zusammen. Detlef Braun von der Textilakademie NRW erhofft sich durch das Werk weitere Innovationen und Chancen für die Textilindustrie der Region Niederrhein, in der einst Produktion und Handel von Textilien florierten.

C&A produziert nachhaltige Jeans im Herzen Europas

Mit der Rückführung der Produktion nach Europa ist C&A in der Bekleidungsbranche nicht alleine. Der französische Schuhhersteller Salomon baut eine vollautomatisierte Fabrik, um Teile der Produktion wieder von Asien nach Europa zu bringen. Mit einem ähnlichen Prestigeobjekt namens “Speedfactory” scheiterte der Sportartikelkonzern Adidas allerdings 2019.

Bei C&A in Mönchengladbach wird Schwerpunkt der Produktion zuerst auf nachhaltigen Jeanshosen liegen. In diesem Bereich entwickelte C&A 2018 die weltweit erste Jeans, die mit dem Cradle-to-Cradle Gold-Level zertifiziert wurde. Die neuen Mitarbeiter werden gemeinsam mit der Textilakademie NRW für die Arbeit am CO₂-neutralen Standort geschult.

„Gemeinsam mit unseren Partnern wollen wir neue Maßstäbe in der Textilherstellung und -konfektion setzen. Wir freuen uns sehr, wieder im Herzen Europas zu produzieren”, sagte Boer.

Fotos: C&A / FashionUnited

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