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„Robuste Restrukturierung“: Mister Spex schließt alle Filialen im Ausland

Von Jan Schroder

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Eine Filiale von Mister Spex Bild: Mister Spex

Der Berliner Brillenhändler Mister Spex SE reagiert auf die zuletzt schwachen Resultaten mit einschneidenden Sparmaßnahmen.

Am Mittwochabend stellte das Unternehmen sein „Transformations- und Restrukturierungsprogramm“ für die Jahre 2024 und 2025 vor. Ziel der Initiative sei es, „die Rentabilität erheblich zu steigern und eine nachhaltige Cash-Generierung für das Unternehmen mittelfristig zu gewährleisten“, heißt es in einer Mitteilung.

Betroffen sind Stores in Österreich, Schweden und der Schweiz

Das Programm namens „SpexFocus“ umfasst demnach neben der bereits angekündigten Neupositionierung der Marke auch „die Reduzierung der Personalkosten, Preisanpassungen und Rabattüberprüfungen, die Optimierung der operativen Abläufe sowie die Schließung aller acht internationalen Filialen“. Davon betroffen sind fünf Stores in Österreich, zwei in Schweden und einer in der Schweiz.

Aufsichtsratschef Tobias Krauss erläuterte die Hintergründe der Entscheidung. „Um das Potenzial von Mister Spex zu realisieren, ist jetzt zunächst eine klare Transformation und eine robuste Restrukturierung notwendig“, erklärte er in einem Statement. „Wir haben großes Vertrauen in die Kompetenz und das Engagement der Führung und des Teams von Mister Spex, das Unternehmen durch diese Phase zu steuern und den langfristigen Erfolg sicherzustellen.“

Das Management erhofft sich von dem Programm eine Steigerung des EBITDA um rund 20 Millionen Euro

Die Umsetzung des Programms beginne „sofort“, wobei „die Maßnahmen in 2024 und 2025 schrittweise eingeführt“ würden, erklärte das Unternehmen. „Basierend auf der aktuellen Planung wird der gesamte Kapitalabfluss für SpexFocus voraussichtlich rund neun Millionen Euro betragen – der Großteil fällt im zweiten Halbjahr 2024 an.“

Insgesamt soll durch die Maßnahmen das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um „mehr als 20 Millionen Euro“ gesteigert werden. Allein von der Schließung der Auslandsfilialen erhofft sich das Management eine Erhöhung des um Sondereffekte bereinigten EBITDA um etwa zwei Millionen Euro.

Die Halbjahreszahlen bleiben hinter den Erwartungen zurück

Neben dem Reformprogramm verkündete das Unternehmen erste Eckdaten für das erste Halbjahr 2024. Demnach stieg der Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um ein Prozent auf 118,7 Millionen Euro. Die Bruttomarge ging hingegen leicht zurück. So belief sich das um Sondereffekte bereinigte EBITDA auf -0,8 Millionen Euro, nachdem es in der ersten Hälfte des Vorjahres noch bei knapp 0,7 Millionen Euro gelegen hatte.

„Die vorläufigen Ergebnisse für das erste Halbjahr 2024 liegen unter den Erwartungen des Unternehmens, bleiben aber innerhalb des Prognosebereichs, wenn auch am unteren Ende“, räumte Mister Spex ein. Dieser Rückgang sei „hauptsächlich auf ungünstige Wetterbedingungen zurückzuführen“.

Angesichts der mageren Zahlen und der zu erwartenden Auswirkungen des Restrukturierungsprogramms senkte das Management die Jahresprognosen. Für 2024 wird nun eine Umsatzentwicklung im Bereich von -6 bis +3 Prozent sowie eine um Sondereffekte bereinigte EBITDA-Marge zwischen -4 und +1 Prozent erwartet.

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