Strategische Neuausrichtung: C&A und Mustang beenden Partnerschaft
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Der Bekleidungshändler C&A und das Denim-Label Mustang gehen künftig getrennte Wege. Die Firmen gaben am Dienstag in einem gemeinsamen Statement bekannt, dass sie „zum 1. Februar 2023 ihre langjährige Partnerschaft beenden“ werden. Grund für den Schritt sei die „strategische Neuausrichtung beider Unternehmen“, heißt es in der Mitteilung.
Die Mustang-Flächen, die es bislang in 503 europäischen C&A-Filialen gab, werden nun schrittweise verschwinden: Bis zum 1. August ziehe sich die Marke aus 303 Häusern zurück, im kommenden Jahr werde „die Zusammenarbeit nach vier Jahren vollständig beendet“, erklärten die Unternehmen.
Martijn van der Zee, der Chief Merchandise and Sustainability Officer bei C&A Europe, zog ein positives Fazit der Partnerschaft: „Das Ziel von C&A, mit Mustang neue Zielgruppen anzusprechen und das Jeanssortiment nach oben abzurunden, wurde genauso erreicht wie die geplante Flächenproduktivität“, erläuterte er. Der Einzelhändler will nun aber einen anderen Weg einschlagen: „Im Rahmen der strategischen Neupositionierung des Europageschäfts“ habe sich C&A entschieden, „den Fokus noch stärker auf die eigene Marke zu legen“, teilte das Unternehmen mit.
C&A setzt stärker auf die eigene Marke, Mustang stellt sich neu auf
Andreas Baur, der CEO von Mustang, kommentierte die Trennung aus Sicht des Denim-Anbieters: „Wir bedauern die Entscheidung von C&A, können sie aber sehr gut nachvollziehen und wünschen C&A für die Zukunft nur das Beste. Gleichzeitig zahlt die anstehende Veränderung aber auch auf unsere Strategie ein“, erklärte er in einer Mitteilung.
Das Unternehmen hatte bereits Ende 2020 damit begonnen, Reformen umzusetzen. Ziele der Neuausrichtung seien, „das Produkt strukturell und stilistisch neu aufzustellen und eine Wachstumsoffensive einzuleiten“, erklärte Mustang. Die nächsten Schritte stehen in diesem Jahr an: Für den Januar ist „die Vorstellung des neuen Markenauftritts“ geplant, eine neue Markenkommunikation soll ab der Herbst-Winter-Saison 2022 folgen.
„Unser Ziel ist es, jüngere und internationalere Kunden für unsere Denim-Brand zu begeistern und unsere Markenbegehrlichkeit zu steigern, um so zusätzliches Wachstum zu generieren“, erläuterte Baur. „In diesem Zuge werden wir auch unsere mittleren und oberen Preislagen stärker ausbauen, um unseren Wholesale-Kunden und uns im eigenen Retail so die Chance zu bieten, höhere Durchschnittsbons zu generieren. Hier sehen wir aktuell eine starke Nachfrage im Markt.“ Weitere Eckpunkte der Strategie sind nach Angaben von Mustang „der Ausbau der Nachhaltigkeit, die Schaffung eines einzigartigen Einkaufserlebnisses und die Steigerung der Leistungsfähigkeit“.
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