Superdry: Hitzewelle und Währungseffekte belasten das Ergebnis
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Schlechte Nachrichten hatte der britische Bekleidungsanbieter Superdry Plc am Montagmorgen zu verkünden: Das anhaltende Sommerwetter habe die Nachfrage nach Herbst- und Winterkleidung „signifikant beeinflusst“, erklärte das Unternehmen. Zudem würden Wechselkursveränderungen das Ergebnis im laufenden Geschäftsjahr stärker belasten, als bisher angenommen worden war. Die Anleger reagierten prompt: Unmittelbar nach der Veröffentlichung der Nachricht brach der Aktienkurs um zwanzig Prozent ein.
Zum Problem wurde für das Freizeitmodelabel nicht nur der außergewöhnlich warme Sommer, sondern vor allem, dass die hohen Temperaturen auch im September und in der ersten Oktoberhälfte anhielten. Dadurch sei der Verkauf von wärmerer Kleidung, insbesondere Sweatshirts und Jacken, in den vergangenen Wochen negativ beeinflusst worden. Mit diesen Produkten erwirtschaftet Superdry nach eigenen Angaben 45 Prozent seines Jahresumsatzes. Die wetterbedingte Nachfrageschwäche und die gegenwärtigen Probleme einiger Handelspartner würden im Geschäftsjahr 2018/19 zu einer Ergebnisbelastung in Höhe von etwa zehn Millionen Britische Pfund führen, erklärte das Unternehmen.
Negative Sondereffekte werden den Jahresgewinn merklich belasten
Zudem musste Superdry einräumen, dass einige Hedging-Maßnahmen, mit denen sich das Unternehmen gegen Wechselkursschwankungen absichern wollte, nicht den gewünschten Effekt gezeigt haben. Daraus resultierten im laufenden Jahr zusätzliche Kosten im Volumen von acht Millionen Britischen Pfund.
Angesichts der aktuellen Schwierigkeiten rechnet der Konzern nun für das erste Halbjahr, das Ende Oktober abgeschlossen wird, lediglich mit einem Wachstum des Markenumsatzes von Superdry um einen mittleren einstelligen Prozentsatz. Die Gesamterlöse im E-Commerce sollen dabei ebenfalls um einen mittleren einstelligen Prozentsatz wachsen, im Großhandelsgeschäft wird eine Steigerung im hohen einstelligen Bereich erwartet. In den eigenen stationären Stores werden die Halbjahresumsätze demgegenüber voraussichtlich um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz sinken.
Superdry beschleunigt Investitionsprogramm
Das Unternehmen betonte, dass der Jahresgewinn entscheidend von den Geschäften im zweiten Halbjahr abhängig sei. In diesem Zeitraum erwirtschaftet Superdry normalerweise siebzig bis 75 Prozent seines jährlichen Profits. Um die Abhängigkeit von Herbst- und Winterkleidung zu verringern, setzt das Unternehmen derzeit auf die Stärkung anderer Produktkategorien. So soll das Sortiment in den Segmenten Damenmode, Sportswear und Denim erweitert werden. Zudem investiert Superdry stärker in die Markenkommunikation sowie die Digitalisierung und Automatisierung. Im zweiten Halbjahr sollen zusätzliche fünf Millionen Britische Pfund in entsprechende Maßnahmen gesteckt werden, erklärte das Unternehmen.
„Wir konzentrieren uns angesichts der aktuellen Herausforderungen weiterhin darauf, die Effizienz zu verbessern und Kosten zu senken“, erklärte CEO Euan Sutherland in einer Mitteilung. „Wir vertrauen nach wie vor auf unsere Wachstumsstrategie und beschleunigen daher die Investitionen in unsere Zukunft.“ Superdry böten sich „große Chancen“ durch die geografische Expansion, Erweiterungen des Produktangebots und die Fähigkeit, das Multi-Channel-Geschäftsmodell stärker zu nutzen, erklärte Sutherland.