Tchibo will CO2-Ausstoß bis 2030 halbieren
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Das Hamburger Handelsunternehmen Tchibo GmbH will die Forderungen gegenüber der Bundesregierung, das post-Covid 19-Wirtschaftsaufbauprogramm klimafreundlich auszurichten unterstützen und hat zudem sein langjähriges Klimaschutzprogramm überarbeitet und ein neues Ziel gesetzt: Das Unternehmen will seine CO2-Emissionen im Vergleich zu 2018 um 51 Prozent senken und so seinen Beitrag für das Ziel leisten, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Dieses folgt den strengen Vorgaben der Science Based Targets Initiative von CDP, UN Global Compact, dem World Resources Institute und dem WWF, zu denen sich Tchibo im Mai schriftlich verpflichtet hat.
„Seitdem wir 2007 unser Klimaschutzprogramm aufgesetzt haben, konnten wir viele klimafreundliche Projekte auf den Weg bringen. Unser neues, ambitionierteres Klimaschutzziel bekräftigt unseren Anspruch: Wir möchten Kunden einen nachhaltigeren Konsum ermöglichen und dazu beitragen, das Klima und endliche Ressourcen zu schonen“, kommentiert Nanda Bergstein, Director Corporate Responsibility bei Tchibo, in einer Pressemitteilung vom Freitag.
Energieverbrauch senken, erneuerbare Energien nutzen und Emissionen in der Lieferkette reduzieren
Das umfangreiche Maßnahmenpaket sieht vor, den Energieverbrauch an den eigenen Standorten weiter zu senken, die Nutzung erneuerbarer Energien zu intensivieren und Emissionen in den globalen Lieferketten gezielt zu reduzieren. Dazu gehört, auch alle Auslandsstandorte auf Ökostrom umzustellen – was in Deutschland bereits seit 2008 der Fall ist. Mit einer 20-Millionen-Euro Investition sollen bis 2022 zudem vier hocheffiziente Röster in Hamburg in Betrieb genommen werden, da die Röstereien in der Klimabilanz für rund 60 Prozent der von Tchibo verursachten CO2-Emissionen verantwortlich sind. Geplant ist auch, den Fuhrpark auf Elektromobilität umzustellen.
Auch Lieferkette soll emissionsärmer werden
Laut der Tchibo Klimabilanz 2018 ist das Unternehmen an den eigenen Standorten direkt für 41.000 Tonnen CO2 verantwortlich; 23 Mal höher sind jedoch die CO2-Emissionen, die indirekt in den Lieferketten durch die eingekauften Waren und Dienstleistungen entstehen.
„Dieses Verhältnis ist bei Handelsunternehmen üblich. Eine Reduktion der Emissionen im Anbau und in der Produktion ist im Vergleich zu den eigenen Standorten herausfordernder, da unser Einfluss geringer ist. Aber auch hier möchten wir 15 Prozent CO2 einsparen“, erklärt Bergstein.
Textilwirtschaft soll bis 2050 klimaneutral werden
Dies soll durch den gesteigerten Bezug nachhaltiger Rohstoffe für Tchibos Sortiment erreicht werden, also durch recycelte Kunststoffe, Biobaumwolle und nachhaltigen Kaffee. Auch in den Non Food-Fabriken soll der Einsatz erneuerbarer Energien gefördert und die Produktion effizienter werden. Im Rahmen der UN Fashion Industry Charta for Climate Action, der das Unternehmen jüngst beigetreten ist, will Tchibo gemeinsam mit 100 Textilunternehmen erreichen, dass die Textilwirtschaft bis 2050 klimaneutral arbeitet.
Bereits seit 2006 engagiert sich das Hamburger Unternehmen für den Klimaschutz: Bis 2012 wurden die transportbedingten Emissionen um über 30 Prozent reduziert, wofür Tchibo 2013 mit dem Nachhaltigkeitspreis Logistik und 2019 mit dem Lean & Green 1st Star für weitere CO2-Reduktion ausgezeichnet wurde. Im Rahmen der Initiative coffee & climate unterstützt Tchibo seit 2010 Kaffeefarmer bei der Anpassung an den Klimawandel; circa 30 Prozent der Tchibo-Kaffees stammen aus Zertifizierungen, die den nachhaltigeren Anbau fördern; die übrigen Kaffees sollen in den nächsten fünf Jahren mit Biodiversitäts- und Klimaschutzprogrammen integriert werden. Mit einem Anteil von 86 Prozent gehört Tchibo auch zu den größten Anbietern von Biobaumwollprodukten weltweit.
Foto: tchibo-nachhaltigkeit.de/