Trotz Erholung: Lenzing steckt auch nach neun Monaten in der Verlustzone
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Der österreichische Faserproduzent Lenzing AG leidet nach wie vor unter den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Zwar konnte das Unternehmen zuletzt eine Erholung der Geschäfte beobachten, nach den ersten drei Quartalen des Jahres 2020 musste es aber weiterhin einen Verlust ausweisen. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den Lenzing am Mittwoch veröffentlichte.
Demnach lag der Umsatz in den ersten neun Monaten bei 1,19 Milliarden Euro und damit um 26,1 Prozent unter dem entsprechenden Vorjahresniveau. „Die unmittelbaren Auswirkungen der Covid-19-Krise erhöhten den Preis- und Mengendruck im Bereich der Textilfasern insbesondere im 2. Quartal 2020“, erklärte das Unternehmen in einer Mitteilung. Gegen Ende des dritten Quartals sei die Nachfrage vor allem nach holzbasierten Spezialfasern wieder gestiegen und habe sich „positiv auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung“ ausgewirkt. Insgesamt lag sie jedoch nach Angaben des Konzerns „weiterhin unter dem Vorjahreswert“.
Aufgrund der erheblichen Umsatzeinbußen sank das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) um 47,4 Prozent auf 140,4 Millionen Euro. So musste Lenzing für den Berichtszeitraum einen auf die Anteilseigner entfallenden Nettoverlust in Höhe von 2,8 Millionen Euro verbuchen. In den ersten neun Monaten des vergangenen Jahres hatte der Konzern noch einen Überschuss von 117,1 Millionen Euro erzielt.
Trotz der mageren Zahlen gab sich Vorstandschef Stefan Doboczky selbstbewusst: „Strategisch sind wir trotz der Pandemie voll auf Kurs und die Umsetzung unserer Schlüsselprojekte in Thailand und Brasilien verläuft weiterhin plangemäß“, erklärte er in einer Mitteilung. In den beiden Ländern baut der Konzern derzeit neue Betriebsstätten, um seine Produktionskapazitäten für umsatzträchtige Spezialfasern weiter zu vergrößern.
Das Unternehmen hofft nun auf weitere Erholung der Geschäfte in den kommenden Wochen: „Die Lenzing Gruppe erwartet aus heutiger Sicht eine Fortsetzung des positiven Trends im 4. Quartal und damit einhergehend eine Entwicklung der Umsatzerlöse und des operativen Ergebnisses, die über jener des 3. Quartals 2020 liegt“, teilte der Konzern mit. Eine weitere Verschärfung der Corona-Krise und erneute Lockdowns könnten aber „negativen Einfluss auf die Umsatz- und Ergebnisentwicklung“ haben.
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Foto: Lenzing AG, Fotograf: Franz Neumayr