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Trotz hoher Umsatzeinbußen: Bogner schließt Geschäftsjahr 2020/21 „deutlich über Plan“ ab

Von Jan Schroder

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Foto: Bogner

Auch der Münchner Bekleidungsanbieter Willy Bogner GmbH & Co. KGaA hatte zuletzt unter den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie zu leiden. Trotzdem zog das Unternehmen am Dienstag ein überwiegend positives Fazit des Geschäftsjahres 2020/21.

„Unser Team bei Bogner hat hart gearbeitet, um die Krise zu bewältigen und gleichzeitig wichtige Weichen für eine erfolgreiche Zukunft gestellt“, erklärte Co-CEO Gerrit Schneider in einer Mitteilung. „Wir restrukturieren das Unternehmen und haben Kredite zurückgeführt. Gleichzeitig haben wir einen zweistelligen Millionenbetrag in Performance-Verbesserung, Internationalisierung und Digitalisierung investiert. Zu alledem sind wir in Umsatz und Ergebnis über Plan herausgekommen und haben dieses für alle schwierige Jahr mit einem Gewinn abgeschlossen.“

Der Jahresumsatz sank um 25 Prozent

Beim Umsatz musste das Unternehmen erhebliche Einbußen hinnehmen. Die Erlöse lagen bei 122,5 Millionen Euro und verfehlten das Vorjahresniveau damit um knapp 25 Prozent. Ursächlich war nach Angaben des Bekleidungsanbieters der „Einbruch im stationären Geschäft durch die Corona-Lockdowns“. Positiv entwickelte sich hingegen der eigene E-Commerce, dessen Erlöse um 30 Prozent zulegten und ungefähr 20 Prozent des Gesamtumsatzes ausmachten. Auch im Großhandel wurden die Umsatzerwartungen übertroffen.

Beim Ergebnis machte Bogner kräftige Fortschritte: Der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) wuchs im Jahresvergleich von 3,0 auf 7,3 Millionen Euro. Dabei profitierte das Unternehmen allerdings von einem positiven Sondereffekt: Zur Ergebnisverbesserung habe „die Veräußerung der Firmenzentrale in München wesentlich beigetragen“, heißt es in einer Mitteilung.

Bogner sieht sich bei seinen Reformen auf Kurs

Zufrieden zeigte sich das Unternehmen mit der Umsetzung seiner im Juli 2020 vorgestellten Reformen: „Im Zuge dieses Programms hatte Bogner mit Banken auch ein Finanzierungspaket vereinbart, das dem Unternehmen über einen Zeitraum von drei Jahren finanzielle Stabilität und Spielraum für Zukunftsinvestitionen gibt“, erläuterte der Bekleidungsanbieter. „Diesen Rückenwind hat Bogner genutzt, um im herausfordernden Umfeld des vergangenen Geschäftsjahres sein Performance-Programm konsequent voranzutreiben und das Unternehmen zukunftsfähig aufzustellen.“ Bestandteile des Maßnahmenbündels waren unter anderem Stellenstreichungen, die Auslagerung des Logistikzentrums sowie der im Frühjahr erfolgte Verkauf der Firmenzentrale für 55 Millionen Euro.

Gleichzeitig trieb das Unternehmen seine Zukunftspläne voran: „Durch unsere konsequente Internationalisierungsstrategie ist Bogner in wachsenden Märkten wie Russland und den USA bereits sehr gut positioniert. Das zahlt sich aus“, betonte Co-CEO Heinz Hackl in einer Mitteilung. „Wirkung gezeigt“ hätten zudem „neue Konzepte wie Pop-up-Stores sowie die Erweiterung des Produktspektrums um Kapsel-Kollektionen“ und „strategische Kooperationen mit namhaften Künstlern, Designern und Marken“, so Hackl. „Unsere neuen Konzepte haben Sichtbarkeit und Relevanz der Marke Bogner gesteigert und wir konnten neue internationale Kunden aus dem Luxussegment gewinnen“, erklärte er. Das Label sei nun „auf dem richtigen Weg zu weiterem globalem Wachstum“.

Der Bekleidungsanbieter setzt auf das Onlinegeschäft und Zuwächse in den USA und China

Im laufenden Geschäftsjahr verfolgt Bogner nun das Ziel, „die Absatzkanäle weiter auf Digital & Wholesale zu fokussieren, um durch die Pandemie verstärkte Entwicklungen im Kundenverhalten zu nutzen“. So sollen die Großhandelsumsätze in den USA und China „überproportional wachsen“. Bei seinen Expansionsplänen in China setzt das Unternehmen große Hoffnungen auf den Effekt der Olympischen Winterspiele in Peking, die im Februar kommenden Jahres stattfinden. Geplant sei, das Großereignis „als Katalysator zu nutzen, um den Markteintritt von Bogner voranzutreiben“, erklärte der Bekleidungsanbieter.

Bogner
Willy Bogner GmbH & Co. KGaA