Trotz Problemen in Deutschland: Primark erwartet Umsatzplus von vier Prozent
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Neu eröffnete Filialen haben dem irischen Textildiscounter Primark offenbar das erwartete Umsatzplus beschert. Das geht aus einem Zwischenbericht hervor, den der Mutterkonzern Associated British Foods plc. (ABF) am Montag wenige Tage vor dem Ende des laufenden Geschäftsjahres am 14. September veröffentlichte. Demnach rechnet das Unternehmen damit, dass der Umsatz von Primark gegenüber dem Vorjahr um vier Prozent steigen wird.
Auf vergleichbarer Fläche gingen die Erlöse des Bekleidungshändlers allerdings um zwei Prozent zurück. Das lag auch an anhaltend schwachen Geschäften in Deutschland. Auf die hiesigen Probleme hat das Unternehmen bereits mit der Umbesetzung des lokalen Managements und gezielteren Marketingmaßnahmen reagiert.
Insgesamt stiegen die Umsätze in der Eurozone währungsbereinigt um fünf Prozent, was Primark nach eigenen Angaben „besonders starken“ Zuwächsen in Spanien, Frankreich, Italien und Belgien zu verdanken hatte. Dass die Erlöse in der Region flächenbereinigt um drei Prozent zurückgingen, sei hauptsächlich auf die unbefriedigende Nachfrage in Deutschland zurückzuführen, erklärte das Unternehmen.
Solide entwickelte sich der Discounter in Großbritannien. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen konnte Primark seinen dortigen Marktanteil „beträchtlich“ vergrößern und den Umsatz um drei Prozent steigern (flächenbereinigt -1 Prozent). Ein „starkes Umsatzwachstum“ wurde in den USA erzielt. Dort stiegen die Erlöse auch auf vergleichbarer Fläche, gleichzeitig wurde der operative Verlust verringert.
Auf den drohenden Brexit sieht sich das Unternehmen gut vorbereitet
Wie erwartet konnte das Unternehmen die vergleichsweise hohe Bruttomarge der ersten sechs Monate (11,7 Prozent) in der zweiten Jahreshälfte nicht halten. Das lag am gestiegenen Kurs des US-Dollar gegenüber dem britischen Pfund, der sich bei den Einkaufspreisen bemerkbar machte. Insgesamt bekräftigte das Unternehmen seine Jahresprognose für den operativen Gewinn, warnte aber davor, dass der jüngste Wertverlust der Berichtswährung im kommenden Geschäftsjahr eine weitere Erhöhung der Kosten nach sich ziehen werde. Daher rechnet das Management mit einem Rückgang der Marge.
Trotzdem will Primark weiter expandieren. Im kommenden Geschäftsjahr soll die gesamte Verkaufsfläche um eine Million Quadratfuß (93.000 Quadratmeter) vergrößert werden. Der Großteil davon werde auf die zuletzt so erfolgreichen Märkte Frankreich und Spanien entfallen, erklärte das Unternehmen. 2020 plant der Einzelhändler zudem die Eröffnung seiner ersten Filiale in Polen. Auf den erwarteten Brexit hat sich ABF nach eigenen Angaben vorbereitet: Entsprechende Notfallpläne seien ausgearbeitet, erklärte der Konzern.
Foto: Primark