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Trotz Problemen in Deutschland: Primark steigert Jahresumsatz um 38 Prozent

Von Jan Schroder

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Bild: Primark

Der irische Textildiscounter Primark hat das Geschäftsjahr 2021/22 wie erwartet mit kräftigen Zuwächsen beim Umsatz und Ergebnis abgeschlossen. Im vorherigen Jahr waren die Geschäfte allerdings durch die Auswirkungen der Covid-19-Pandemie noch erheblich belastet worden.

Probleme bereitet dem Einzelhändler aber weiterhin der deutsche Markt. Hier musste das Unternehmen hohe Wertberichtigungen vornehmen und will nun weitere Reformen umsetzen. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervor, den der Mutterkonzern Associated British Foods Plc (ABF) am Dienstag veröffentlichte.

Erholung nach der Pandemie: In Großbritannien, Irland und den USA laufen die Geschäfte wieder rund

Im zurückliegenden Geschäftsjahr, das am 17. September abgeschlossen wurde, belief sich der Umsatz von Primark demnach auf knapp 7,7 Milliarden Britische Pfund (8,8 Milliarden Euro). Damit übertraf er das Niveau des Vorjahres um 38 Prozent. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um 40 Prozent. Im Jahr 2020/21 hatte der Einzelhändler schwer unter den pandemiebedingten Beschränkungen im stationären Einzelhandel gelitten, weil er anders als seine Mitbewerber nicht über ein eigenes Onlinegeschäft verfügt.

Mit der Geschäftsentwicklung in Großbritannien, Irland und den USA zeigte sich das Unternehmen weitgehend zufrieden. Weniger gut sah es in Kontinentaleuropa aus. Dort sei das Vertrauen der Verbraucher:innen derzeit schwächer als vor der Pandemie, erklärte das Unternehmen. So lagen die Erlöse in der Region auf vergleichbarer Fläche um 16 Prozent unter dem Niveau des Jahres 2018/19.

„Inakzeptables Niveau“: Das Deutschland-Geschäft hat weiterhin Reformbedarf

Besondere Sorgen bereitet Primark weiterhin der deutsche Markt. Nach dem anfangs sehr erfolgreichen Markteintritt im Jahr 2009 hatte der Einzelhändler hierzulande überdurchschnittlich große Filialen eröffnet, was angesichts einer sich abschwächenden Nachfrage schon seit Jahren für Probleme sorgt. Aufgrund der sinkenden Flächenproduktivität sei die Rentabilität der Standorte in Deutschland inzwischen auf ein „inakzeptables Niveau“ abgesackt, räumte das Unternehmen ein.

Angesichts dessen nahm Primark nun Wertberichtigungen im Umfang von insgesamt 206 Millionen Britischen Pfund auf seine deutschen Vermögenswerte vor und kündigte weitere Maßnahmen an. Geprüft würden Optionen, Filialen in Deutschland zu verkleinern oder ganz zu schließen, teilte das Unternehmen mit. Gleichzeitig betonte der Einzelhändler, dass er „weiterhin echte Chancen“ auf dem deutschen Markt sehe. Geplant sei daher, in die Steigerung der Markenbekanntheit und die Kund:innenbindung zu investieren.

Auch im laufenden Jahr soll der Umsatz kräftig steigen

Trotz der Schwierigkeiten in Deutschland konnte der Textilhändler sein Jahresergebnis kräftig steigern. Mit 756 Millionen Britischen Pfund fiel der um Sondereffekte bereinigte operative Gewinn mehr als doppelt so hoch aus wie im Vorjahr (+136 Prozent). Das ausgewiesene Ergebnis vor Steuern sprang von 235 auf 474 Millionen Britische Pfund (543 Millionen Euro).

Für das neue Geschäftsjahr rechnet Primark mit einem weiteren „signifikanten Umsatzwachstum“, das auf den bereits vorgenommenen Preiserhöhungen und zusätzlichen Filialen beruhen soll. Insgesamt sind im Laufe des Jahres 27 Neueröffnungen geplant, davon allein zehn vor dem bevorstehenden Weihnachtsfest. Das Unternehmen warnte allerdings davor, dass die Gewinnmarge niedriger ausfallen dürfte als zuletzt.

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