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Überraschende Quartalszahlen: VF Corporation auf dem Weg zur Erholung

Von Jan Schroder

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Der US-amerikanische Bekleidungskonzern VF Corporation hat im zweiten Quartal 2020/21 die Erwartungen übertroffen. Umsatz und Ergebnis verfehlten zwar das Vorjahresniveau, lagen aber über den Erwartungen des Unternehmens und der Analysten. Vor allem gute Geschäfte im eigenen E-Commerce und in China trugen zu den überraschend positiven Zahlen bei, die der Mutterkonzern von Marken wie Vans, The North Face, Dickies und Timberland am Freitag veröffentlichte.

In den Monaten Juli bis September belief sich der Konzernumsatz aus fortgeführten Geschäften – also ohne den Anteil der zum Verkauf stehenden Workwear-Sparte – auf 2,61 Milliarden US-Dollar (2,22 Milliarden Euro). Im Vergleich zum Vorjahresquartal sanken die Erlöse damit um 18 Prozent (währungsbereinigt -19 Prozent).

Das Unternehmen begründete den Rückgang mit den anhaltenden Folgen der Covid-19-Pandemie. So waren einige Stores der Konzernmarken während des Quartals zeitweise geschlossen. Außerdem litt die allgemeine Nachfrage unter den Auswirkungen der Gesundheitskrise. Teilweise kompensiert wurden die daraus resultierenden Einbußen durch ein kräftiges Plus im weltweiten Online-Geschäft, dessen Umsatz um 44 Prozent (währungsbereinigt +42 Prozent) wuchs.

Kräftige Zuwächse in China und im Online-Geschäft bremsen die Talfahrt

Positiv entwickelten sich auch die Geschäfte in Großchina: Dort stiegen die Erlöse um 16 Prozent (währungsbereinigt +14 Prozent). So konnte der Konzern im gesamten asiatisch-pazifischen Raum ein Plus von zwei Prozent erzielen. Rückläufig waren demgegenüber die Umsätze in den USA (-21 Prozent), den übrigen amerikanischen Märkten (-38 Prozent, währungsbereinigt -36 Prozent) und der Region EMEA (-16 Prozent, währungsbereinigt -20 Prozent).

Neben den krisenbedingten Umsatzeinbußen belasteten negative Sondereffekte das Ergebnis. So schrumpfte der operative Gewinn im Vergleich zum Vorjahresquartal um 41,7 Prozent auf 319,9 Millionen US-Dollar. Der ausgewiesene Nettogewinn sank um 60,4 Prozent auf 256,7 Millionen US-Dollar (218,8 Millionen Euro). Im ersten Quartal hatte der Konzern aufgrund der Folgen der Corona-Krise noch einen Verlust in Höhe von fast 286 Millionen US-Dollar verbuchen müssen.

Im vierten Quartal will VF wieder ein Umsatzplus erzielen

CEO Steve Rendle zog angesichts der vorliegenden Zahlen ein positives Fazit: „Die Resultate im laufenden Jahr haben unsere eigenen Erwartungen für alle Marken übertroffen“, erklärte er in einer Mitteilung. „Wir beginnen, Zeichen einer Stabilisierung und der Stärke in allen unseren Geschäftsfeldern zu sehen.“ Daher habe sich das Unternehmen entschlossen, die Dividende zu erhöhen und Prognosen für das Gesamtjahr zu formulieren, so Rendle.

So rechnet das Management nun für 2020/21 mit einem Umsatz aus fortgeführten Geschäften in Höhe von mindestens 9,0 Milliarden US-Dollar. Gegenüber dem Vorjahr entspräche das einem Rückgang um etwa 14 Prozent. Dabei setzt der Konzern ein kleines Umsatzplus in der zweiten Jahreshälfte aufgrund von Umsatzzuwächsen im vierten Quartal voraus. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn pro Aktie wird den Schätzungen zufolge wenigstens 1,20 US-Dollar betragen. Damit würde er um etwa 55 Prozent unter dem Vorjahresniveau liegen.

Foto: Vans Facebook-Page

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