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Umfrage: Motivation im deutschen Home Office sinkt

Von Simone Preuss

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Länger schlafen, gemütlich frühstücken und dann im Pyjama an den Schreibtisch: Viele träumten einst davon, doch die Realität zeigt: Das Arbeiten von zu Hause ist nicht so paradiesisch, wie viele sich das vor der Corona-Krise vorstellten. Jeder zweite Mitarbeiter in Deutschland arbeitet aktuell von zu Hause. Laut der Umfrage „Arbeit in der Corona-Krise“ der Online-Jobplattform StepStone hat jeder dritte Deutsche langsam genug davon.

Statt 9 bis 5 Uhr sind die Arbeitszeiten für „Heimarbeiter“ nämlich potenziell immer; 43 Prozent der 7.000 am 27. und 28. April online Befragten gaben an, unregelmäßige Arbeitszeiten zu haben. Etwa genauso viele räumen ein, weniger Pausen einzulegen als im Büro und deutlich mehr als jeder Dritte gibt zu, in den eigenen vier Wänden mehr zu arbeiten als üblich. Sollte sich die Rückkehr zum normalen Arbeitsplatz weiter verzögern, befürchten 37 Prozent sogar gesundheitliche Probleme.

Zwei Drittel überrascht, wie gut digitale Zusammenarbeit funktioniert

Aber nicht alles ist schlecht; digitale Tools etwa erleichtern die Zusammenarbeit mit dem Team oder der Abteilung; 86 Prozent der Befragten gaben an, diese einzusetzen. Fast ebenso viele haben zudem eine feste Meeting-Struktur aus dem Home Office heraus etabliert. Vier von fünf Befragten empfinden es positiv, dass im Zuge der Corona-Krise viele digitale Instrumente in großem Umfang eingesetzt werden. Und fast zwei Drittel geben sich „überrascht“, wie gut die digitale Zusammenarbeit funktioniert, so die Umfrageergebnisse.

Was die Qualität der Zusammenarbeit angeht, sind über 80 Prozent der Befragten der Meinung, genauso zuverlässig zusammenzuarbeiten, wie sonst auch. Eine deutliche Mehrheit ist überzeugt, auch weiterhin die angestrebten Ziele zu erreichen. Auch die Stimmung innerhalb der Teams ist „überwiegend gut“, so die Befragten, und Unternehmen und Mitarbeiter ziehen an einem Strang.

Wie sieht die Gefühlslage aus?

Etwa drei Viertel der Befragten gaben an, aktuell engagiert zu sein und sich produktiv zu fühlen. Eine Mehrheit von über 60 Prozent fühlt sich zudem sozial verbunden und nicht einsam. Gut jeder Zweite fühlt sich allerdings auch gestresst und müde, so die Umfrage. Jeder Zweite ist besorgter als noch vor gut vier Wochen und jeder Dritte gibt zu, dass die Motivation in den letzten Wochen nachgelassen hat.

Konkret sorgen sich die Befragten um ihnen nahestehende Personen, etwa ältere oder kranke Menschen (68 Prozent), aber auch um die Wirtschaftssituation in Deutschland (63 Prozent) und eigene mögliche finanzielle Schwierigkeiten (41 Prozent). Nur wenige sorgen sich dagegen um private Ereignisse wie Hochzeits- oder Geburtstagsfeiern (19 Prozent), öffentliche Großveranstaltungen wie Festivals (13 Prozent) und nur 18 Prozent haben Angst vor der sozialen Isolation, so eine StepStone-Umfrage zur Arbeitssituation in der Corona-Krise vom März 2020.

Wie wird das Arbeiten nach Corona aussehen?

Da ein Großteil der Unternehmen von einem Tag auf den anderen lernen musste, auch von zu Hause aus effizient und effektiv zu sein, sind flexibles und eigenverantwortliches Arbeiten damit noch wichtiger geworden. Mitarbeiter und Unternehmen gleichermaßen müssen nach pragmatischen und kreativen Lösungen suchen, um in der Krise wettbewerbsfähig zu bleiben.

„Die Corona-Pandemie wird sicher nicht dazu führen, dass der Großteil der Beschäftigten nach der Krise im Home Office arbeitet. Allerdings kann die derzeitige Situation für viele Unternehmen auch eine Chance sein herauszufinden, welche Modelle des mobilen Arbeitens auch nach der Krise möglich sind“, schätzt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarkt-Experte bei StepStone.

Bild: Pexels / Grafik: StepStone

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