Umsatzplus von 30 Prozent: Lululemon übertrifft im Geschäftsjahr 2022/23 die Erwartungen

Der kanadische Sportswearanbieter Lululemon Athletica Inc. hat das Geschäftsjahr 2022/23 mit überraschend starken Resultaten abgeschlossen. Der Umsatz wurde kräftig gesteigert, der Gewinn ging zwar aufgrund von negativen Sondereffekten zurück, übertraf aber ebenfalls die Markterwartungen. Die am Dienstagabend veröffentlichten Zahlen sowie optimistische Prognosen für das laufende Jahr sorgten dafür, dass der Aktienkurs des Unternehmens umgehend um mehr als zwölf Prozent zulegte.

Im jüngsten Geschäftsjahr, das am 29. Januar abgeschlossen wurde, erzielte der Yogabekleidungs-Spezialist aus Vancouver einen Umsatz in Höhe von 8,11 Milliarden US-Dollar (7,49 Milliarden Euro), was einer Steigerung um 30 Prozent gegenüber 2021/22 entsprach. Bereinigt um Wechselkursveränderungen wuchsen die Erlöse um 32 Prozent. Das Unternehmen schloss das Jahr mit einem unerwartet erfolgreichen Schlussquartal ab, in dem der Umsatz um 30 Prozent (währungsbereinigt +33 Prozent) auf 2,77 Milliarden US-Dollar erhöht wurde.

Ein leichter Rückgang der Bruttomarge und Sonderbelastungen in Höhe von über 440 Millionen US-Dollar, die vor allem aus Wertberichtigungen in der digitalen Fitness-Sparte resultierten, drückten das Ergebnis. So lag der operative Gewinn mit 1,33 Milliarden US-Dollar geringfügig unter dem Vorjahresniveau (-0,4 Prozent). Der ausgewiesene Nettogewinn schrumpfte um 12,4 Prozent auf 854,8 Millionen US-Dollar (789,3 Millionen Euro). Bereinigt um Sondereffekte legte er allerdings um 27,0 Prozent auf 1,29 Milliarden US-Dollar zu.

Das Unternehmen kündigte zudem weitere Reformen für sein digitales Mitgliederprogramm „Lululemon Studio“ an. Dieses war aus dem Start-up Mirror hervorgegangen, das Lululemon im Sommer 2020 während der Covid-19-Pandemie für eine halbe Milliarde US-Dollar übernommen hatte. Nach dem Ende der pandemiebedingten Beschränkungen und der Wiedereröffnung der Fitnessstudios konnte der teure Zukauf, der digitale Home-Fitness-Programme und die passenden Geräte anbietet, die hohen Erwartungen allerdings nicht erfüllen. Nun will das Unternehmen unter anderem durch die für den kommenden Sommer geplante Einführung eines kostengünstigen Gastzugangs mehr Nutzer:innen für sein digitales Angebot gewinnen.

Für 2023/24 prognostizierte das Management weitere kräftige Zuwächse. Der Umsatz soll gegenüber dem Vorjahr um etwa 15 Prozent auf 9,30 bis 9,41 Milliarden US-Dollar gesteigert werden. Zudem wird ein verwässerter Gewinn pro Aktie zwischen 11,50 und 11,72 US-Dollar angepeilt. Im vergangenen Jahr lag er bei 6,68 US-Dollar, bereinigt um Sondereffekte belief er sich auf 10,07 US-Dollar.