US-Konzern Michael Kors kauft Versace und heißt künftig Capri
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Es ist offiziell: Am Dienstagnachmittag verkündete der US-amerikanische Konzern Michael Kors Holdings Limited die Übernahme des italienischen Modehauses Versace. Demnach lässt sich Michael Kors den Kauf aller ausstehenden Anteile an der Gianni Versace SpA insgesamt 1,83 Milliarden Euro – also umgerechnet 2,12 Milliarden US-Dollar – kosten. Die Transaktion soll im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres endgültig vollzogen werden.
Wenn es soweit ist, will sich der Konzern einen neuen Namen geben: Zukünftig soll die Dachgesellschaft, der neben der Kernmarke Michael Kors und dem Neuzugang Versace auch das im vergangenen Jahr übernommene Schuhlabel Jimmy Choo gehört, Capri Holdings Limited heißen.
Das Führungsteam um CEO Jonathan Akeroyd und Kreativchefin Donatella Versace bleibt an Bord
John Idol, der CEO von Michael Kors, bezeichnete die Übernahme von Versace als „Meilenstein in der Geschichte der Unternehmensgruppe“. Ziel sei es nun, den Jahresumsatz des italienischen Modehauses auf mehr als 2,0 Milliarden US-Dollar zu steigern – also auf weit mehr als das Doppelte dessen, was die Italiener im vergangenen Geschäftsjahr erreichen konnten. Trotz des Eigentümerwechsels soll das Führungsteam von Versace um CEO Jonathan Akeroyd und Chefdesignerin Donatella Versace weiterhin die Geschicke der Marke lenken.
Auch finanziell bleibt die Versace-Familie an Bord: Allegra, Sandro und Donatella Versace, die bisher zusammen achtzig Prozent der Anteile an der Gianni Versace SpA hielten, werden im Zuge der Übernahme zu Großaktionären der Capri Holdings Limited: Sie erhalten im Rahmen der Transaktion Anteile im Gesamtwert von 150 Millionen Euro.
Versace soll nach der Übernahme kräftig expandieren
Der Konzern skizzierte auch Eckpunkte der Wachstumsstrategie, mit der Versace das ambitionierte Umsatzziel erreichen soll. So ist geplant, die Zahl der Boutiquen von 200 auf 300 zu vergrößern. Außerdem kündigte Idol den beschleunigten Ausbau der Online- und Omnichannel-Kapazitäten und eine Stärkung des Marketings an. Darüber hinaus ist eine Neugewichtung innerhalb des Produktportfolios vorgesehen: Der Anteil von Schuhen und Accessoires am Gesamtumsatz von Versace soll von derzeit 35 auf 60 Prozent gesteigert werden.
Der Mutterkonzern sieht dank der Übernahme die Chance, seinen Jahresumsatz „langfristig auf 8,0 Milliarden US-Dollar zu steigern“. Darüber hinaus hofft er auf langfristige operative Synergieeffekte innerhalb des Markenportfolios. Außerdem erwartet er deutliche Veränderungen in der regionalen Umsatzverteilung. So soll der Anteil der Region Americas am Konzernumsatz von 66 auf 57 Prozent sinken. Im Gegenzug wird der Beitrag der zuletzt besonders wachstumsträchtigen asiatischen Märkte von 11 auf 19 Prozent steigen. Der Anteil Europas soll sich demnach nur leicht von 23 auf 24 Prozent erhöhen.
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