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Vor der Trennung von VF: Kontoor Brands stellt Wachstumsstrategie vor

Von Jan Schroder

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Im vergangenen Sommer hatte der US-amerikanische Bekleidungskonzern VF Corporation angekündigt, seine Denim-Sparte mit den Marken Lee, Wrangler und Rock & Republic als eigenständiges Unternehmen an die Börse zu bringen. Seit Anfang Dezember hat die geplante Aktiengesellschaft auch einen Namen: Sie soll nach der Abspaltung Kontoor Brands Inc. heißen. Am Freitag erläuterte der Konzern nun im Rahmen einer Investorenpräsentation, wie das Unternehmen seine Zukunft nach der Trennung plant.

Demnach soll Kontoor Brands bereits in absehbarer Zukunft wieder Umsatzzuwächse erzielen: Für die Geschäftsjahre 2020 und 2021 wird ein durchschnittliches Plus „im niedrigen einstelligen Prozentbereich“ angepeilt. Die designierte Unternehmensführung um den zukünftigen CEO Scott Baxter erklärte, dass die Stagnation der vergangenen Jahre auf besondere Ereignisse zurückzuführen sei, die sich nicht wiederholen würden. Dazu zählten wirtschaftliche Probleme wichtiger Handelspartner und daraus resultierende Orderrückgänge sowie der Rückzug vom argentinischen Markt. Diese Faktoren hätten seit 2015 Umsätze in Höhe von insgesamt etwa 230 Millionen US-Dollar gekostet. Abgesehen von den negativen Sonderfaktoren seien die Erlöse des künftigen Portfolios von Kontoor in den vergangenen Jahren leicht gewachsen.

Höhere Effizienz und gezielte Expansion sollen Umsatz und Ergebnis beflügeln

Auch beim Ergebnis werden Fortschritte erwartet. So soll der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA), der zuletzt rückläufig war, in den Jahren 2010 und 2021 ebenfalls um einen niedrigen einstelligen Prozentsatz steigen. Das Unternehmen setzt dabei auf weitere Sparmaßnahmen. So sollen die Mangementstrukturen gestrafft und die Lieferketten effizienter gestaltet werden. Positive Effekte des zusätzlichen Kostensenkungsprogramms erwartet das Unternehmen ab 2021. Von den Ergebnisverbesserungen sollen auch die künftigen Anleger profitieren: Ziel sei es, sechzig Prozent der Gewinne als Dividende auszuschütten, hieß es in der Präsentation.

Hoffnungen setzt Kontoor auf das weltweite Prestige der Hauptmarken Wrangler und Lee. Die Potenziale beider Labels könnten künftig in einem ganz auf das Denim-Segment ausgerichteten Unternehmen effektiver ausgeschöpft werden als unter dem Dach des VF-Konzerns, bei dem erfolgreichere Outdoor- und Sportswearmarken wie The North Face und Vans im Zentrum der Strategie stehen. Nach der Abspaltung wird Kontoor auf die gezielte Expansion in Europa und Asien setzen. So ist Lee nach Angaben des Unternehmens bereits die beliebteste Jeansmarke in China.

Auch das wichtige Großhandelsgeschäft in den USA soll wieder gestärkt werden

Kern des Geschäftsmodells sei künftig „eine vielfältige geografische Präsenz, die in den USA verankert ist“, erklärte Kontoor. Daher will das Unternehmen nicht nur in Übersee wachsen. Angestrebt wird auch der Ausbau der Beziehungen mit wichtigen Handelspartnern in der Heimat. Schließlich ist das US-Großhandelsgeschäft ein wichtiger Eckpfeiler der Konzernmarken: Dort erzielten sie zuletzt trotz aller Schwierigkeiten noch beachtliche 61 Prozent ihres Umsatzes. Parallel ist aber auch die Stärkung des eigenen Einzelhandels und dabei insbesondere des wachstumsträchtigen Online-Geschäfts geplant.

Foto: Wrangler Facebook-Page
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