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Wolford rutscht tiefer in die Verlustzone

Von Jan Schroder

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Der österreichische Legwear- und Modeanbieter Wolford AG musste in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018/19 einen empfindlichen Umsatzrückgang hinnehmen. Zudem fiel der Verlust trotz einschneidender Sparmaßnahmen deutlich höher aus als im Vorjahreszeitraum. Das teilte der in Bregenz ansässige Konzern am Freitag mit.

In den Monaten Mai 2018 bis Januar 2019 erwirtschaftete Wolford demnach einen Umsatz in Höhe von 108,2 Millionen Euro. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum bedeutete das einen Rückgang um 9,4 Prozent (währungsbereinigt -9,0 Prozent) Sowohl im eigenen Einzelhandel (-7,8 Prozent) als auch im Großhandel (-11,4 Prozent) schrumpften die Erlöse, für einen Lichtblick sorgte lediglich das Online-Geschäft mit einem Plus von 10,2 Prozent. Der Vorstand machte die allgemein schwierigen Marktbedingungen im Modehandel und ein unerwartet schwaches Weihnachtsgeschäft für den Rückgang verantwortlich.

Trotz des Sparprogramms wächst der Nettofehlbetrag um 64 Prozent

Wolford hat auf die schwache Entwicklung längst reagiert: Mit einschneidenden Sparmaßnahmen konnte das Unternehmen seine Personal- und sonstigen Betriebskosten zuletzt beträchtlich verringern. „Das bisherige Restrukturierungsprogramm mitsamt Straffung der Unternehmensprozesse zeigt deutlich positive Wirkung“, heißt es in einer Mitteilung. Gleichzeitig wurden allerdings die Investitionen erhöht, um den Markauftritt zu verbessern und eine jüngere Zielgruppe zu erreichen. So stieg der Verlust im Vergleich zu den ersten neun Monaten des Vorjahres um 64,2 Prozent auf 4,22 Millionen Euro.

Hoffnungen setzt Wolford nun unter anderem in eine „Marktoffensive“ in China, die zusammen mit dem lokalen Partner Fosun Fashion Brand Management, einer Tochtergesellschaft des chinesischen Mehrheitseigentümers Fosun, umgesetzt werden soll. Signifikante Umsatzsteigerungen würden daraus aber erst „mittelfristig“ resultieren, erklärte das Unternehmen.

Wolford setzt auf weitere Restrukturierungsmaßmahmen

Erst einmal wird Wolford allerdings weiter rote Zahlen schreiben. Der Vorstand rechnet aber „spätestens im Geschäftsjahr 2020/21“ wieder mit einem positiven operativen Ergebnis. Dazu sollen weitere Restrukturierungsmaßnahmen beitragen: Das Unternehmen sieht derzeit noch ein Einsparpotential von „deutlich über zehn Millionen Euro“.

So soll unter anderem eine Zentralisierung des Einkaufsmanagements zur Senkung der Kosten beitragen. Die Produktionskapazitäten wurden bereits reduziert. „Wir haben stets betont, dass unsere Restrukturierung ein laufender Prozess ist und die internen Strukturen zum aktuellen Umsatzniveau passen müssen“, erklärte Finanzchefin Brigitte Kurz.

Foto: Wolford Facebook-Page
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