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Zalando schreibt im dritten Quartal rote Zahlen

Von Jan Schroder

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Der Berliner Online-Modehändler Zalando hat seinen Umsatz auch im dritten Quartal 2017 kräftig gesteigert. Aufgrund hoher Investitionen in Logistik und Service rutschte das Unternehmen allerdings in die Verlustzone. Das geht aus dem aktuellen Geschäftsbericht hervor, den Zalando am Dienstag veröffentlichte.

Demnach erwirtschaftete das Unternehmen in den Monaten Juli bis September einen Umsatz in Höhe von 1,07 Milliarden Euro und übertraf das entsprechende Vorjahresniveau damit um 28,7 Prozent. In der Region DACH, die Deutschland, Österreich und die Schweiz umfasst, stiegen die Erlöse um 22,3 Prozent auf 497,7 Millionen Euro, im restlichen Europa wuchsen sie sogar um 30,9 Prozent auf 489,7 Millionen Euro.

Auch bei den meisten Indikatoren, an denen sich der Erfolg eines Online-Händlers ablesen lässt, ging es kräftig nach oben: So stieg die Anzahl der Site-Visits um 31 Prozent auf 615,6 Millionen, die Zahl der aktiven Kunden um 16 Prozent auf 22,2 Millionen und die Zahl der Bestellungen um 37 Prozent auf 22,5 Millionen. Der Durchschnittswert der Bestellungen sank allerdings leicht von 62,8 auf 62,0 Euro.

Beim Ergebnis machten sich die hohen Investitionen bemerkbar, mit denen Zalando seine Kapazitäten erhöhen und die Serviceangebote verbessern will. "Zu erwähnen wären hier der Ausbau neuer Logistikzentren in Süddeutschland, Frankreich, Italien und Polen, die fortlaufenden Investitionen in die Kundenfreundlichkeit wie etwa taggleiche Lieferung (Same Day Delivery) sowie der Ausbau des neuen Leistungsangebots für Markenpartner, Zalando Fulfillment Solutions, in dessen Rahmen Zalando für Marken im Partnerprogramm Logistikleistungen übernimmt", erläuterte das Unternehmen.

Hohe Investitionen sorgten für einen Quartalsverlust von rund elf Millionen Euro

Infolgedessen musste der Versender im abgelaufenen Quartal deutlich höhere Vertriebs- und Verwaltungskosten verbuchen. So ergab sich ein Fehlbetrag vor Zinsen und Steuern (EBIT) in Höhe von 5,9 Millionen Euro. Im Vorjahresquartal hatte Zalando noch ein positives EBIT von 12,7 Millionen Euro verbucht. Unter dem Strich stand ein Nettoverlust in Höhe von 11,1 Millionen Euro, nachdem im dritten Quartal 2016 noch ein Überschuss von 5,0 Millionen Euro erzielt worden war.

In den ersten neun Monaten des laufenden Jahres steigerte das Unternehmen seinen Umsatz damit um 23,9 Prozent auf 3,16 Milliarden Euro. Der Nettogewinn sank um 31,4 Prozent auf 41,5 Millionen Euro.

Trotz der jüngsten Verluste will der Versender an seiner Strategie festhalten: „Das starke Umsatzwachstum im dritten Quartal unterstreicht unsere Wachstumsambitionen und zeigt, dass sich unsere Investitionen bereits auszahlen“, erklärte Co-CEO Rubin Ritter. "Für das vierte Quartal wie auch die kommenden Jahre legen wir den Fokus weiter auf Wachstum. Wir verfolgen das Ziel, unser Geschäft bis 2020 zu verdoppeln und werden weiter investieren, um dieses Ziel zu erreichen." Für das laufende Geschäftsjahr rechnet der Vorstand weiterhin mit einem Umsatzwachstum "in der oberen Hälfte" des angepeilten Korridors von 20 bis 25 Prozent. Das Unternehmen musste allerdings einräumen, dass der Oktober "schwächer als erwartet" verlaufen sei. Die Prognose für die bereinigte EBIT-Marge wurde angesichts der vorliegenden Zahlen etwas gesenkt: Hier rechnet das Unternehmen nun mit einem Wert von "leicht unter fünf Prozent".

Foto: Zalando
Zalando